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| von Johanna Pircher

Abi, und dann? – Part 2

Gerade erst sind die diesjährigen schriftlichen Abiturprüfungen in Hessen vorübergegangen. Nun trennen die 111 Abiturientinnen und Abiturienten an unserer Schule nur noch die mündlichen Prüfungen von ihrem Schulabschluss und der damit einhergehenden Frage, wie es für sie nach dem Abitur weitergehen soll. Johanna Pircher, die bereits 2020 ihren Schulabschluss an der Freiherr-vom-Stein-Schule gemacht hat, berichtete zuletzt Ende vergangenen Jahres von ihren weiteren Plänen. Jetzt gibt sie uns ein Update.

Abi, und dann? – Part 2

Ende Oktober habe ich zum ersten Mal über meinen Weg nach dem Abitur berichtet. Seitdem hat sich viel für mich geändert. BWL war einmal. Um ehrlich zu sein, habe ich es genau drei Monate in meinem dualen Studium ausgehalten. Die Online-Vorlesungen haben mir dann den Rest gegeben. Wegen Corona wurde der reguläre Studienstart glücklicherweise nach hinten verschoben, genauso wie die Anmeldefristen an den Universitäten und Hochschulen. So konnte ich mich in letzter Minute noch für den Studiengang Übersetzungswissenschaft begeistern und einschreiben. Von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim ging es also an die nicht weit entfernte Uni Heidelberg. Glücklicher hätte ich mit dieser Entscheidung nicht sein können! Doch die Euphorie verschwand schneller als gedacht.

Wie sicher auch viele von euch bestätigen können, sind in der Schule zu lernen und zuhause vor dem Computer zu sitzen zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Genauso ist es mit der Präsenz- und der Onlinelehre in der Uni. Ist die Online-Vorlesung langweilig, wandert der Blick schnell mal aufs Handy. Meine Mitstudierenden kenne ich nicht, die Uni habe ich noch nie von innen gesehen und das Studierendenleben, von dem mir schon so oft vorgeschwärmt wurde, gleicht bislang einem Märchen.

An wen wenden, wenn ich etwas nicht verstehe? Wem Bescheid sagen, wenn das Internet spinnt? Wie melde ich mich noch mal für eine Prüfung an? Mir und allen, die letztes Jahr online in ihr erstes Semester gestartet sind, wurden anfangs viele Steine in den Weg gelegt.

Trotzdem ist natürlich nicht alles schlecht. Selten hat mir das Lernen so viel Spaß gemacht. Ich lerne, französische und englische Texte ins Deutsche zu übersetzen, welche Tools ich wie unterstützend einsetzen kann und warum man im Zeitalter des Internets und der künstlichen Intelligenz überhaupt noch Übersetzer:innen braucht.

Dieses Mal kann ich sagen, dass ich etwas gefunden habe, was zu mir passt. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass ich nach zwei Onlinesemestern Ende des Jahres endlich nach Heidelberg ziehen kann, um ein „normales“ Studierendenleben zu führen.

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