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| von Jack Maul

Biden - eine neue Hoffnung für ein zerrissenes Land?

Die US-Amerikanerinnen und Amerikaner haben einen neuen Präsidenten gewählt. Doch auch nach der Wahl gibt es noch viele offene Fragen.

Noch Tage nach der Wahl tweetete Trump, er hätte die Wahl gewonnen, was sogar von Twitter selber schon als eine „falsche Information zur US‑Wahl“ gekennzeichnet wurde. Trump hat nämlich mit 232 Stimmen gegen Bidens 306 Stimmen verloren - benötigt für den Sieg werden 270 Stimmen. Das Ergebnis hing sehr stark von den Swing States ab, den Staaten, bei denen es unsicher ist, ob republikanisch oder demokratisch gewählt wird. Mit Nevada, Pennyslvania und Georgia schlug das Ergebnis dann schließlich für Biden um. Er gewann sieben der zwölf Swing States schlussendlich für sich und erreichte somit die benötigten 270 Stimmen.

Trump scheint ein schlechter Verlierer zu sein. Er forderte die Nachzählung der Stimmen in einigen Staaten, in welchen das Ergebnis eher knapp aussah. Laut ihm sei es dort zu Wahlbetrug gekommen. Außerdem versuchte Trump immer wieder, diejenigen Stimmen, die per Briefwahl abgegeben wurden, als ungültig zu erklären. Dennoch konnte er nicht einen einzigen Staat wieder für sich gewinnen und selbst seine Anwälte gaben schlussendlich auf.

Der aktuelle Präsident der Vereinigten Staaten war Staatsoberhaupt für die letzten vier Jahre, in welchen es immer und immer wieder zu Problemen, Konflikten, und Ausschreitungen kam. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Covid-19, dem Virus der weltweiten Pandemie. Das Gesundheitssystem der USA hatte sehr viele Probleme, Krankenhäuser waren hoffnungslos überfüllt und insgesamt starben um die 250.000 Menschen an dem Virus – unverhältnismäßig viele im Vergleich zu europäischen Ländern. Dies liegt wohl nicht allein am US‑amerikanischen Gesundheitssystem, sondern auch an Trumps Coronapolitik. Eine Mund-Nasen-Maske trug Trump kaum, und infizierte sich dann auch selber mit dem Virus. Natürlich trugen auch nicht alle ihre Maske, wenn der Präsident selbst dies schon nicht tut. Biden hingegen verfasste kurz nach seinem offensichtlichen Wahlsieg einen Tweet, in dem er sagte, dass man bitte einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollte, um sich selbst und seine Mitmenschen vor dem Virus zu schützen. Des Weiteren betonte er in offiziellen Reden und auch auf Social Media, wie er den neuen Fokus gern auf eine Verbesserung des Gesundheitssystems legen möchte. Er möchte es so reformieren, dass sich die Situation für alle verbessert. Damit meint er die Pflege, wie aber auch die Kosten für eine Krankenversicherung. In den USA gibt es nämlich keine verpflichtenden Krankenkassen wie in Deutschland. Meistens muss man seine Arzttermine und Medikamente selbst bezahlen, was sich natürlich sehr schnell anhäuft und unbezahlbar wird. Es ist wohl klar, dass besonders Corona ein großes Thema der Wahl war. Allerdings punktete Biden nicht nur aufgrund der Corona-Politik und seiner geplanten Gesundheitsreform, sondern auch wegen des breiten Zuspruchs der Minderheiten. Besonders in der schwarzen Community wählte man demokratisch: ganze 87% entschieden sich für Biden als ihren Kandidaten. Dies liegt wohl auch an der baldigen, nicht weißen Vizepräsidentin, Kamala Harris. Biden sprach sich auf Twitter unter anderem dafür aus, People of colour und die LGBT+ Community zu unterstützen und zu beschützen. Biden bedankte sich oft bei seinen Wählern, während Trump darauf bestand, er hätte ja eigentlich die Wahl gewonnen. Worte des Dankes für seine Wählerschaft waren kaum darunter. Biden versprach unter anderem auch, dass er Präsident für alle sei - egal, ob es Personen seien, die ihn gewählt haben oder eben nicht. Für ihn sind die Vereinigten Staaten nun wieder eine „vereinte Nation, eine gestärkte Nation, eine geheilte Nation“. Biden möchte das, was wohl auch seine Wähler wollen. Sicherlich haben ihn nicht alle aus Überzeugung gewählt, sondern auch, weil sie einfach Trump nicht ein weiteres Mal als Präsidenten wollten, besonders, wenn man sich die Corona-Todesopfer und die Ausschreitungen bei BLM-Protesten ansieht. Jetzt bleibt wohl nur zu hoffen, dass Biden das Land wieder zusammenflicken kann, welches Trump über die Jahre hinweg auseinanderriss.

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