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| von Eduardo Alejandro Garcia

Menstruationsprodukte in der Schule

Eine erfolgreiche Revolution

Seit Jahren wird das Thema kostenlose Menstruationsprodukte in der Gesellschaft heiß diskutiert. Von vielen werden frei zugängliche Tampons und Binden für alle gefordert. Angekommen ist diese Bewegung nun auch in Fulda: Menstruationsprodukte sind jetzt in der Freiherr-vom-Stein Schule kostenlos zu erhalten. Doch wie kam es dazu und welche Hindernisse mussten im Vorfeld überwunden werden? Die Schülerzeitung hat mit unserem Schulsprecher, Nico Krah (11D), und mit der Oberstufensprecherin, Karoliina Kollom (11D), gesprochen.

Inspiriert wurden Nico und Karoliina von einem Artikel über eine Schule in Wiesbaden, die ebenfalls kostenlose Menstruationsprodukte in der Schule eingeführt hatte. „Wir hatten das auf Instagram gesehen,” berichtet Nico. „Es gab einen Beitrag dazu, in dem es auch um Periodenarmut ging und darum, dass relativ viele Unis schon kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung stellen.” Ziel dieses Projektes war aber auch, jungen Mädchen – besonders aus der Unterstufe – zukünftig zu helfen. „Was wir mit diesem Projekt erreichen wollten, war vor allem, das Thema Menstruation viel mehr im Schulleben zu thematisieren. Es haben mich auch Geschichten aus der Unterstufe erreicht, dass die Mädchen am Tag ihrer Periode nichts dabeihatten und einen ganzen Tag irgendwie ohne eine Binde auskommen mussten und sich auch nicht an eine Lehrkraft oder Freundin wenden wollten, weil dieses Thema einfach mit sehr viel Scham verbunden ist.”

Die Idee zu dem Projekt hatten Nico und Karoliina während des Distanzunterrichts, richtig angefangen hat es aber erst im April 2021, als der Wechselunterricht im letzten Schuljahr begann. „Wir hatten die Idee und waren natürlich richtig motiviert, ich hab zu Nico gesagt: ,Komm das schaffen wir noch vor den Sommerferien.‘ Im Nachhinein waren wir aber offensichtlich etwas übereifrig, denn im Endeffekt dauerte der ganze Prozess ca. ein halbes Jahr.”

Unkompliziert war der Weg bis zur Umsetzung des Projektes nicht. „Das größte Hindernis war die Angst davor, dass durch die Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte in den Toilettenkabinen die Gefahr von Vandalismus besteht”, erklärt Nico. „Um zu verhindern, dass sie missbraucht werden, mussten wir uns ein genaues Konzept überlegen”, ergänzt Karoliina. Nach einigen Gesprächen mit der Schulleitung wurde letztendlich die Idee des Kastens vor dem SV-Raum entwickelt, eine von der Schulleitung als sicher empfundene Alternative.

Zu der Überraschung der beiden war die Finanzierung der Menstruationsprodukte recht einfach. Karoliina hatte mehrere Firmen per E-Mail angeschrieben, woraufhin das Unternehmen COSMEA direkt mit einer Zusage antwortete und sofort eine große Spende an benötigten Produkten schickte. Außerdem haben Schulen in Fulda, nach Verhandlungen zwischen der Stadt Fulda und der Schüler:innenvertretung Fulda, jetzt das Recht, kostenlose, von der Stadt finanzierte Menstruationsprodukte (mindestens) im Sekretariat anzubieten.

Und wie geht es weiter? „Wir müssen jetzt erstmal gucken wie schnell die Produkte von COSMEA weggehen und dann, in welchem Abstand wir mehr kaufen können.” Die Tampons und Binden könnt ihr jetzt in einem Kasten vor dem SV-Raum, im Sekretariat und bei unserer Vertrauenslehrerin, Frau Heinz, erhalten.

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