Traumberufe – Teil I
Die Arbeit der Polizei
Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau sowie Polizist und Polizistin sind Traumberufe von vielen Kindern, doch was steckt wirklich hinter diesen Berufen und welche Verantwortung lastet auf ihnen?
Meine Vorstellungen von dem Beruf des Polizisten stammen aus Büchern und Serien. Darin haben die Polizisten vor allem Räuber gefangen, Verbrechen aufgeklärt oder Leuten geholfen. Bei meinem Interview mit einer Polizistin, die schon seit 23 Jahren in ihrem Beruf tätig ist, habe ich gelernt, dass der Beruf nicht so einfach ist, wie er oft dargestellt wird, und dass er auch sehr viel gefährlicher ist, als ich dachte.
Als Polizist arbeitet man 42 Stunden die Woche, man kann dies aber auch verkürzen und zum Beispiel nur 33 Stunden arbeiten, wodurch man natürlich auch weniger verdient. Als Polizist bekommt man ein Gehalt von circa 2.350€ netto und erhält einen Zuschlag, wenn man im Nachtdienst (zwischen 20:00 Uhr und 06:00 Uhr) oder am Wochenende arbeitet. Hessen ist mit Blick auf die Bezahlung allerdings auf dem letzten Platz. Deshalb sucht die hessische Polizei immer wieder neue Leute, weil viele in andere Bundesländer gehen, um mehr Geld zu bekommen. Als Polizist hat man außerdem einen Anspruch auf 30 Tage Urlaub im Jahr.
Besonders spannend fand ich bei meinem Interview, wie vielfältig der Aufgabenbereich eines Polizisten ist, denn dabei geht es nicht nur um die Verfolgung von Kriminellen. Einige der vielen Aufgaben eines Polizisten sind die Fahrerermittlung, das Vollstrecken von Haftbefehlen und viele andere Dinge. Die Polizisten in der Dienstelle werden vom Schichtdienst, der draußen im Polizeiwagen unterwegs ist, über strafbare Vorfälle informiert. Dort werden diese dann weiter bearbeitet, beispielsweise müssen Opfer sowie Täter ermittelt oder vernommen werden oder auch Durchsuchungsbefehle angeordnet werden.
Auf meine Frage, wie die Arbeit organisiert wird, erfuhr ich, dass es hier vor Ort fünf Dienstgruppen gibt, die für unterschiedliche Bezirke Fuldas verantwortlich sind und die dazu dienen, die Arbeit der Polizisten besser zu strukturieren. Diese Gruppen kümmern sich um die Geschehnisse, die in ihrem Bezirk passieren. Sie bearbeiten zum Beispiel die Abgabe des Führerscheins bei zu schnellem Fahren oder bei Alkoholkonsum am Steuer, die Bezahlung von Haftbefehlen, Abschiebungen oder müssen tätig werden, wenn Autos nicht richtig versichert sind.
Um all diese Aufgaben gut bewältigen zu können, bekommen die Polizisten oft tierische Unterstützung, beispielsweise von extra für den Polizeidienst ausgebildeten Hunden oder Pferden. Polizeihunde werden zum Beispiel zur Suche von Menschen oder auch Drogen eingesetzt. Pferde unterstützen die Polizeibeamten beispielsweise bei Demonstrationen oder bei der Streife.
All diese Aufgaben klingen wahnsinnig spannend, doch wie wird man überhaupt Polizist?
Um Polizist zu werden, muss man EU-Bürger sein, den Führerschein der Klasse B haben, körperlich fit sein und auch schwimmen können. Außerdem muss man mindestens einen Realschulabschluss in Kombination mit einer dreijährigen Berufsausbildung haben.
Die Ausbildung zum Polizisten dauert 3 Jahre, in denen man sich viele Stunden mit der Fachtheorie beschäftigt. Dazwischen liegen verschiedene Praktika, bei denen man sogar schon eine Uniform bekommt. Dort lernt man zum Beispiel, eine Waffe zu bedienen oder die Anfertigung von Strafanzeigen. Die Ausbildung zum Polizeibeamten kostet nichts, man verdient im ersten Studienjahr ab 1.463,-€ Brutto, d.h. hier werden noch Steuern etc. abgezogen.
Allerdings sollte man sich vor der Entscheidung für den Beruf des Polizisten bewusst sein, dass dieser Job mit einer starken psychischen Belastung verbunden ist, da man immer wieder mit unschönen Dingen konfrontiert wird, wie mir im Interview erzählt wurde. Diese sind zum Beispiel Unfälle mit Todesfolge, die Suche nach Vermissten oder auch verletzte Tiere. Außerdem kann der Nachtdienst sehr belastend sein, da man dort sehr viel weniger Schlaf bekommt, wodurch der Rhythmus des Körpers verändert wird.
Doch nicht nur psychisch, sondern auch körperlich muss man als Polizist in einer guten Verfassung sein, denn die Ausrüstung der Polizei wiegt circa 8kg. Sie beinhaltet feste Stiefel, ein Funkgerät, eine ballistische Schutzweste, einen Schlagstock, Pfefferspray, eine Taschenlampe, Handschellen und die Dienstwaffe mit zwei Magazinen.
Mehr Informationen über den Traumberuf „Polizist“ findet ihr hier: