Tante Chanti: Wie ich YouTuber geworden bin
Tante Chanti ist mit mittlerweile 267.000 Abonnenten ein sehr erfolgreicher YouTuber – und er ist Schüler der Freiherr-vom-Stein Schule. In diesem Beitrag berichtet er über seinen Weg bis zum Durchbruch.
Erste Schritte
Meine ersten YouTube-Videos habe ich im September 2015 erstellt. Damals habe ich das heimlich abends gemacht, wenn meine Eltern geschlafen haben und in meinen Videos am Anfang nur geflüstert, weil ich Angst hatte, dass mich jemand hört.
Meine ersten Kanalnamen waren eine Aneinanderreihung von Random-Buchstaben. So hieß ich damals zuerst „HakicrafterTyt“ und später „Onlinegjhd“, nachdem ich wusste, wie man seinen Kanalnamen ändert. Begonnen habe ich mit einfachen, ungeschnittenen Clash Of Clans Videos, in denen ich meinen Bildschirm mit einem anderen Ipad abgefilmt und dazu geredet habe.
Ein Jahr später bearbeitete ich meine Videos dann auf meinem Laptop. Mein erstes Werk, „Best Off die Lochis“, hatte jedoch keinen Erfolg. Im Allgemeinen war ich damals noch nicht sehr erfolgreich. Auch nachdem ich mehrere Videos mit mir vor der Kamera gedreht, geschnitten und veröffentlicht hatte, kamen nur ungefähr zehn Abonnenten meines Kanals zusammen. Viele sahen mich damals wahrscheinlich nur „als kleinen Jungen“, der mit seinen Videos nichts erreichen wird. Eine Zeit lang fehlte mir dadurch die Motivation für weitere Videos.
Der Wendepunkt
Erst 2018 entdeckte ich das erste potenzialreiche Spiel für mich. Ich lud mir „Fortnite“ auf mein IPad und spielte es einfach ab und zu mal. Am Anfang vielleicht eine Stunde in der Woche, dann wurden es aber ganz schnell zu bis zu 10 Stunden am Tag. Im Sommerurlaub 2018 spielte ich sogar in der Hotellobby. Nach ein paar Tagen hatte sich rumgesprochen, dass dort jemand sitzt, der auf seinem kleinen Ipad besser ist, als die meisten auf ihrer PlayStation. Bald schauten mir jeden Abend fünf bis zehn Leute zu und unterhielten sich mit mir. Das fand ich wirklich krass, weil ich noch nie in irgendetwas so wirklich gut war. Ich war extrem motiviert und spielte das Spiel öfter, als ich alles andere in meinem Leben gemacht habe. Und das zahlte sich später auch aus.
Wieder zu Hause angekommen, habe ich nach anderen Fortnite-Mobile-Spielern auf YouTube gesucht. In Deutschland bin ich nicht fündig geworden. Später wurde ich dann in Amerika auf den angeblich besten Fortnite Mobile Spieler der Welt aufmerksam. Ich dachte mir: „So gut kann ich auch werden!“ Ich habe dann Freunde von mir gefragt, ob ich einfach mal Videos von meinen Highlights auf YouTube hochladen soll. So ziemlich jeder, den ich fragte, meinte, ich soll das einfach mal ausprobieren. Ich habe dann in der Woche zwei bis drei Videos hochgeladen und konnte mich damit nach mehreren Monaten auf 180 Abonnenten hocharbeiten.
Der Durchbruch
Nach einiger Zeit, wurde einer der größten Influencer, Apored, auf mich aufmerksam und nahm mit mir gemeinsam ein Video auf. Er betitelte mich in diesem Video als „den besten Mobile-Spieler der Welt“, wodurch meinen Namen dann auf einmal rund eine Millionen Menschen kannten.
Danach habe ich jeden zweiten Tag ein Video mit Highlights hochgeladen und mir interessante Titel überliegt, um mich und meine Fähigkeiten bei noch mehr Menschen bekannt zu machen. Als meinem Account ungefähr 2.000 Abonnenten folgten, kam ich mit meinem jetzigen Freund namens „Ezzkn“ in Kontakt. Er erstellte dann ein Video mit mir, durch welches mich noch einmal hunderttausende Menschen mehr kannten und welches mich auf rund 7.000 Abonnenten brachte. Aber nicht nur das, Ezzkn verriet mir, was wichtig ist, damit Videos oft vorgeschlagen werden, wann man Videos am besten hochlädt und wie man gut an Werbepartner kommt. Als ich bereits ca. 10.000 Abonnenten hatte, lud ich ein Video über Aporeds Fortnite Clan hoch. Das war mein „Durchbruch“. Meine Abonnentenzahlen verdreifachten sich. Das Video hat heute 500.000 Aufrufe.
Und dann kam mir die Idee. Ich lud ein Video hoch, in dem ich gegen einen PS4-Spieler spielte und dies zusätzlich kommentierte. Dieses Video generierte innerhalb von drei Tagen 500.000 Aufrufe. Ich habe damit meine ersten 300€ verdient und landete bei 50.000 Abonnenten.
Danach ging alles ziemlich schnell. Weil YouTube meine Leidenschaft war, habe ich in den Osterferien 2019 nichts anderes außer YouTube gemacht. Ich bin morgens aufgestanden, habe aufgenommen, das Video tagsüber geschnitten, hochgeladen und bin dann schlafen gegangen. Ich hatte täglich maximal eine Stunde Freizeit. Am Ende der Ferien konnte ich tatsächlich 100.000 Abonnenten vorweisen. Mein Kanal wies damit zu dieser Zeit das zweitstärkste Abonnentenwachstum in Deutschland auf.
Jetzt kann ich stolz sagen, dass mein Kanal durch weitere Videos verschiedener Art, davon auch eins in der Schule mit einer halben Millionen Aufrufen, bereits bei über 25 Millionen Klicks liegt und ich den meisten Fortnite-Spielern wahrscheinlich bekannt bin.