Fahrradfahren in und um Fulda
Eine Alternative zu Auto, Bus und Bahn?
Falls du jemals mit dem Fahrrad zur Schule gefahren bist, kennst du diese Situation bestimmt: Autos überall, niemand beachtet dich, die Fahrradwege sind zu eng, enden im Nichts oder sind schlicht weg nicht existent. Fahrradfahren in Fulda ist kein Sonntagsspaziergang.
Fahrradfahren ist ein klimafreundlicher Ersatz für andere Verkehrsmittel wie Bus, Bahn oder das Auto. Würdest du jeden Tag statt mit dem Auto mit dem Fahrrad fahren, könntest du 472 kg CO2 im Jahr sparen. Ab und zu mit dem Fahrrad zu fahren, ist etwas Kleines, was du für das Klima tun kannst.
Zufriedenheit der Radfahrer in Fulda
Der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) führte im Jahr 2020 eine Befragung durch, mit der die Zufriedenheit der Radfahrenden in Deutschland festgestellt werden sollte. Für den Test wurden 230000 Bürgerinnen und Bürgern zu ihrer jeweiligen Gemeinde befragt, in Fulda waren es 406 Teilnehmer. Dabei schnitt Fulda im Fahrradklimatest des ADFC mit der Note 4,3 ab – man sieht also, die Bewohner von Fulda sind nicht sehr zufrieden mit ihrer Gemeinde.
Das liegt unter anderem an Radwegen, die im schlechten Zustand gelassen wurden, nicht gut gekennzeichnet wurden oder einfach im Nichts enden. Durch parkende Autos werden Radwege blockiert. Radfahrer werden von Autofahrern generell kaum beachtet, von der Straße abgedrängt oder übersehen. Die Anzahl der Fahrradfahrer in Deutschland ist von 2005 bis 2020 um 12 Millionen gestiegen. Je mehr Fahrradfahrer, desto fahrradfreundlicher die Umgebung, zumindest in der Theorie.
Teilweise hat sich die Situation in Fulda in den vergangenen Jahren schon verbessert. Einige Radwege wurden umgebaut und von den Fußgängern und Autofahrern getrennt. Auch viele Einbahnstraßen wurden für Fahrräder freigegeben. Doch es gibt auch negative Veränderungen, denn die Radwege wurden oft nicht in Stand gehalten und blieben in schlechtem Zustand.
Es gibt also offensichtlich noch Luft nach oben. Wünschenswert wären mehr Ampeln für Radfahrer, denn sie haben ein anderes Tempo als Autofahrer. Es sollten auch generell mehr Radwege gebaut werden, denn auf den Straßen, die hauptsächlich für Autos gemacht wurden, fühlen sich Fahrradfahrer eingeengt und in Gefahr.
Es entwickelt sich langsam ein fahrradfreundlicheres Klima?
Zwar wird in diesem Jahr mehr in den Um- und Ausbau von Radwegen investiert, aber in der Vergangenheit hat man die Bedürfnisse der Radfahrer zu wenig miteinbezogen, das macht es jetzt schwer, positive Veränderungen umzusetzen. Geplant sind verbundene Radwege durch alle Stadteile von Fulda und verbesserte Oberflächen der Wege, die bisher häufig nur geschottert sind. Es gibt eine Zukunft für Radfahren in Fulda, doch gegenüber anderen Regionen in Deutschland und Europa liegen wir weit in hinten.
Von welchen Ländern/Städten können wir uns eine Scheibe abschneiden?
Nach dem Copenhagenize Index, ein Ranking der fahrradfreundlichsten Städte der Welt, sind Kopenhagen (Dänemark), Amsterdam (Niederlande) und Utrecht (Niederlande) auf den Top 3. Aber auch Deutschland ist mit Bremen (Platz 11), Berlin (Platz 15) und Hamburg (Platz 20) auf der Liste vertreten.
Die Niederlande sind als „Fahrradland“ bekannt. 36% der Bevölkerung gibt hier das Fahrrad als ihr häufigstes Verkehrsmittel an. Zum Vergleich: in Deutschland sind es nur 12%. In den Niederlanden gibt es sogar mehr Fahrräder als Menschen. Die Infrastruktur des Landes ist auf Fahrradfahrer ausgelegt und an den meisten Straßen führen separate Radwege entlang. Auch Dänemark ist sehr fahrradfreundlich, in der Hauptstadt Kopenhagen werden täglich 1,27 Millionen Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radfahren_in_Kopenhagen
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154198/umfrage/fahrradbestand-in-deutschland/
https://copenhagenizeindex.eu/
https://de.wikipedia.org/wiki/Radfahren_in_den_Niederlanden
https://www.diamantrad.com/blog/fahrradstadt-kopenhagen/
https://www.adfc-fulda.de/RadentscheidFulda21
