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| von Emily Arndt

Bundestagswahlen 2021 - auf dem Weg ins Kanzleramt

Das sind die Kanzlerkandidatin und die Kanzlerkandidaten

Angela Merkel ist die Frau, mit der unsere Generation aufgewachsen ist. 16 Jahre stand sie an der Spitze Deutschlands. 16 Jahre Regierung liegen hinter ihr — Jahre, die von Höhen und Tiefen gekennzeichnet waren. Und nun geht eine Ära zu Ende und unsere Generation fragt sich: Ein Deutschland ohne Merkel? Wie soll das gehen? Deutschland steht vor einem Wandel und drei völlig verschiedene Persönlichkeiten kämpfen darum, Merkels Platz im Kanzleramt einzunehmen: Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz. Doch wer sind diese drei, was haben sie in ihrem Leben bisher erreicht und was gibt es sonst noch Interessantes über sie zu wissen?

Bundestagswahlen 2021 - auf dem Weg ins Kanzleramt

Annalena Baerbock

Beginnen wir mit Annalena Baerbock. Genauer gesagt heißt sie Annalena Charlotte Alma Baerbock und wurde am 15. Dezember 1980 in Hannover geboren. Die Mathematiker unter euch wissen nun, dass sie 40 Jahre alt ist. Sie ist die Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/ die Grünen.

Annalena Baerbock lebte als Tochter einer Sozialpädagogin und eines Maschinenbauingenieurs für lange Zeit in Nürnberg und zog 1985 in die Nähe von Hannover. Sie hat zwei jüngere Schwestern. Schon in den 1980er Jahren nahmen ihre Eltern sie mit auf Demos gegen Atomkraft oder gegen das Wettrüsten. Schon möglich, dass bereits diese frühen Erfahrungen ihre politische Karriere angelegt haben. Im Jahr 2000 schloss sie ihr Abitur an der Humboldtschule in Hannover ab. Annalena Baerbock war neben der Schule sportlich sehr aktiv, nämlich als Trampolinturnerin im Leistungssport. Von 2000 bis 2004 studierte sie Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und erreichte 2005 ihren Masterabschluss in „Public International Law“ an der London School of Economics and Political Science. 2007 heiratete sie und bekam 2011 und 2015 zwei Töchter. Sie sagt von sich selbst, überhaupt nicht singen zu können, und ist ein großer Fußballfan, vor allem von Werder Bremen. Im Jahr 2013 wurden sie dann als Abgeordnete von Bündnis 90/die Grünen in den 18. deutschen Bundestag gewählt. Seit 2018 ist sie nun zusammen mit Robert Habeck Vorsitzende ihrer Partei. Die beiden werden innerhalb der Partei als „Realo-Doppelspitze“ bezeichnet.

Augenscheinlich hat Annalena Baerbock viel in ihrem Leben erreicht und vielleicht ist genau das der Grund, warum sie nun für das Kanzleramt in diesem Land kandidiert. Sie ist die erste Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/die Grünen und die zweite Frau nach Angela Merkel, die sich für dieses Amt bewirbt.

Ihr Ziel ist es vor allem, den Klimaschutz voranzubringen, also den Ausbau erneuerbarer Energien und die Weiterentwicklung von Elektroautos zu fördern sowie die Wirtschaft „neu zu erfinden“. Außerdem setzt sie sich für Chancengleichheit und Geschlechtergleichheit ein. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf Schulen, Kitas und die Pflege. Für sie seien Kinder keine kleinen Erwachsenen, sondern Kinder, die eigene Rechte in diesem Land haben. Außerdem möchte Annalena Baerbock ländliche Regionen stärken und kämpft für ein starkes, selbstbewusstes Europa.

Annalena Baerbock ist vielen vielleicht aus den Medien bekannt, zuletzt jedoch eher im negativen Sinn. Alles begann mit Unstimmigkeiten in ihrem Lebenslauf. Es folgten Nachmeldungen von Nebeneinkünften von mehr als 25.000 Euro im März 2021 und schließlich Plagiatsvorwürfe hinsichtlich ihres Buches „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“. Die Tatsache, dass Sie Zitate nicht als solche kennzeichnete, bezeichnete sie als „Fehler“ und „blödes Versäumnis“. Durch all diese Fehler machte sie sich angreifbar. Außerdem muss sie sich als emanzipierte Frau immer die Frage gefallen lassen: Wie wollen sie das Kanzleramt und ihre Rolle als Mutter unter einen Hut bekommen? „Mädchen sollen heute alles werden können. Also muss es möglich sein, Vorsitzende zu sein und kleine Kinder zu haben“, sagte sie in einem Statement. „Es gibt Tage, die gehören den Kindern, komme was wolle.“

 

Olaf Scholz

Ein Name, der in den letzten Monaten ebenfalls nicht mehr aus den Sozialen Medien wegzudenken ist, ist Olaf Scholz. Er ist 63 Jahre alt und Kanzlerkandidat der SPD.

Olaf Scholz wuchs in Hamburg-Rahlstedt auf und absolvierte 1977 sein Abitur am Gymnasium Heegen in Rahlstedt-Ost. 1978-1984 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und arbeitete danach im Zivildienst. Seit 1985 ist er anerkannter Rechtsanwalt und arbeitete bis 1998 als Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er war also nicht schon immer in der Politik tätig. 1998 heiratete er die SPD-Politikerin Britta Ernst und wohnt bis heute in Potsdam.

Bereits 1975 trat Olaf Scholz in die SPD ein und hatte dort im Laufe der Jahre viele Ämter inne, unter anderem als Generalsekretär, im SPD-Parteivorstand, als Bürgermeister von Hamburg und als stellvertretender Bundesvorsitzender. Aktuell ist er in der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD Stellvertreter der Bundeskanzlerin und Bundesminister der Finanzen. 2021 galt er laut vielen Umfragen als beliebtester SPD-Politiker und wurde deshalb als Kanzlerkandidat aufgestellt.

Doch auch Olaf Scholz blieb von Skandalen nicht verschont. Der wohl bekannteste ist der Wirecard-Skandal. CDU/CSU und die Opposition beschuldigten Olaf Scholz, den Skandal als Finanzminister zu spät erkannt zu haben und somit Schuld an einem Schaden von 30 Milliarden Euro zu haben.

Außerdem gibt es viele Dinge, die nur wenigen über Olaf Scholz bekannt sind. In einem Interview mit der Zeit im Jahr 2000 erzählt er, er sei ein großer Streber und habe die Schule immer gemocht. Außerdem sei er ein Bücherwurm. Des Weiteren hatte Olaf Scholz in jungen Jahren Locken, wie ein Bild aus dem Jahr 1984 beweist. In seiner Freizeit findet er einen Ausgleich zu seinem Beruf im Rudern.

Auch er verfolgt viele Ziele, die gut für das Deutschland der Zukunft sein könnten. Genau wie seine beiden Konkurrenten möchte er das Land nach vorne bringen und große Zukunftsfragen lösen. Er wolle sich für gerechte Steuern, gute Arbeitsplätze und für die Rettung des Klimas einsetzen. Außerdem möchte er Europa stärken und somit die Demokratie voranbringen.

 

Armin Laschet

Der letzte im Bunde ist der Kanzlerkandidat von CDU/CSU, Armin Laschet. Er ist 60 Jahre alt, also genau wie Olaf Scholz fast 20 Jahre älter als Annalena Baerbock. Er wuchs mit drei jüngeren Brüdern in einer typischen Mittelschichtsfamilie auf. Von 1971-1976 besuchte er das Rhein-Maas-Gymnasium in Aachen, erreichte dort aber das Klassenziel der 9. Klasse nicht und wechselte deshalb an das Bischöfliche-Pius-Gymnasium, eine reine Jungenschule. Dort machte er 1981 sein Abitur. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München und Bonn und arbeitete bis 1994 als freier Journalist für den Bayrischen Rundfunk. Ab diesem Zeitpunkt übernahm er viele Jobs in der Politik, nachdem er bereits mit 18 Jahren in die CDU eingetreten war. Seit Juni 2017 ist er Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen. Nach langen Diskussionen innerhalb der Partei wurde Armin Laschet dann am 19. April 2021 vor Markus Söder zum Kanzlerkandidaten von CDU/CSU ernannt und das, obwohl Umfragen bessere Erfolgschancen für Markus Söder prophezeiten.

Armin Laschet ist verheiratet und hat drei Kinder, die bereits erwachsen sind, zwei Jungen und ein Mädchen. Sein Sohn ist leidenschaftlicher Modeblogger, Armin Laschet konnte ihn und seine beiden anderen Kinder nicht für die Politik begeistern.

Armin Laschets Ziele sind eine Klimapolitik, die „sozial und gerecht“ sei, eine stärkere Rolle Europas in der Sicherheitspolitik und eine Entwicklung in den Punkten Bildung und Digitalisierung.

 

Alle drei Kanzlerkandidaten kommen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und stehen für unterschiedliche Werte ein. Doch eine Sache teilen sie alle, nämlich den unabdingbaren Ehrgeiz. Sie reisen auf ihren Wahlkampftouren durch ganz Deutschland, halten Reden auf Plätzen in Innenstädten, besuchen TV-Shows, führen Interviews und beantworten die Fragen der Presse. Doch am Ende liegt die Entscheidung allein bei der deutschen Bevölkerung. Für wen werden sich die Deutschen entscheiden? Wer wird Merkels Platz in Kanzleramt einnehmen und für die nächsten vier Jahre unser Land regieren? Noch ist alles möglich und bis dahin heißt es abwarten. Möge der/die Bessere gewinnen.

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Annalena_Baerbock

https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Scholz

https://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Laschet

https://annalena-baerbock.de/

https://olaf-scholz.spd.de/olaf-scholz/

https://armin-laschet.de/

https://www.deutschlandfunk.de/bundestagswahl-2021-dafuer-steht-cdu-kanzlerkandidat-armin.2897.de.html?dram:article_id=495971

https://www.sat1.de/tv/bundestagswahl/video/2021-kannste-kanzleramt-baerbock-laschet-und-scholz-zurueck-in-der-schule-ganze-folge

https://www.kreiszeitung.de/politik/annalena-baerbock-dafuer-steht-die-kanzlerkandidatin-von-buendnis-90-die-gruene-90929188.html

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