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| von Leonore Schwenn

Streit um den Koh-i-Noor Diamanten

Das Problem mit den britischen Kronjuwelen

In Indien wird schon seit längerem ein wertvoller Diamant, der Teil der britischen Kronjuwelen ist, zurückgefordert. Wird die ehemalige Kolonialmacht Groß-Britannien den Koh-i-Noor Diamanten zurückgeben?

Nach dem Tod der Queen von England, Elizabeth II, ist ein alter Streit zwischen der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien und den Kolonien wiederaufgekommen. Es geht um den wertvollen Koh-i-Noor-Diamant, der Teil der berühmten britischen Kronjuwelen und eines der teuersten Diamanten der Welt ist. Jetzt fordern Menschen aus Indien dieses Wertstück zurück.

Ende des 19. Jahrhunderts haben viele europäische Länder Teile der Welt – vor allem in Afrika und Asien – kolonisiert. Die einheimische Bevölkerung wurde ausgebeutet und hatte wenig Rechte. Schätze oder Waren, wie Gold oder Gewürze, wurden aus den Kolonien in die europäischen Länder verschickt und zu hohen Preisen in Europa verkauft. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Kolonien aufgegeben und es entstanden unabhängige Staaten. Doch diese leiden häufig immer noch unter Armut und wirtschaftlichen Problemen.  Viele „geraubte“ Gegenstände aus der Kolonialzeit werden noch heute in europäischen Museen ausgestellt und nicht zurückgegeben, obwohl es Forderungen danach gibt.

Auch der Koh-i-Noor Diamant ist einer dieser Gegenstände. Nach seiner ersten Erwähnung im Jahr 1304 geriet der indische Diamant in die Hände mehrerer persischer, indischer und afghanischer Herrscher und kam dann 1850 in den Besitz der britischen Königin Victoria, als sie die britisch-ostindische Kolonie gegründet hatte. Ob der Diamant ein Geschenk von einem indischen Herrscher war oder ob die Briten die Herausgabe erzwungen haben, wurde viel diskutiert. Das indische Kulturministerium sagt mittlerweile aber, sie wollten versuchen den Diamanten auf eine freundschaftliche Weise zurückzukriegen. #Kohinoor ist ein Hashtag auf Twitter, unter dem Inder den Diamanten zurückfordern. Er wird zurückgefordert, weil er für manche Inder sehr wichtig ist. Einige Hindus glauben, es sei ein Geschenk des Sonnengotts und wer es trägt, soll die Welt herrschen.

Anders ist die Situation um den ebenso wertvollen Cullian Diamanten. Er wurde nach der Kleinstadt Cullian, in Südafrika, benannt, wo er gefunden wurde. Nach dem Ende der britischen Kolonie Südafrikas 1906 wurde er als Geschenk von dem Parlament der Kolonie an den damaligen König von England, Edward IIV., übergeben. In Amsterdam wurde er dann zu 105 kleineren Diamanten geschliffen. Die 9 größten wurden Teil der britischen Kronjuwelen. Anders als der Koh-i-noor Diamant wird über seine Herkunft nicht debattiert, auch wenn sein Besitz auf die Kolonialherrschaft Groß-Britanniens zurückgeht.

Das britische Königshaus hat sich bisher noch nicht zur Rückgabe des Koh-i-Noor Diamanten geäußert. Es sieht so aus, als müsste die indische Bevölkerung weiter um ihn kämpfen.

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