| von Dr. Peter Mergler
Ausstellung „Stop Hate Speech – Demokratie to go“ an der Freiherr-vom-Stein-Schule
Wie Worte zu Taten werden können – und warum wir alle gefragt sind
In der Europawoche 2025 war im F-Trakt der Freiherr-vom-Stein-Schule eine besondere Wanderausstellung zu sehen: „Stop Hate Speech – Demokratie to go“. Diese Ausstellung thematisierte auf eindrucksvolle Weise, was Hate Speech ist, wie sie sich verbreitet, welche Gefahren von ihr ausgehen und wie man ihr letztlich begegnen kann.

Gerade in laufenden Jahr, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, steht Deutschland in besonderer Weise vor der Aufgabe, demokratische Grundwerte aktiv zu bewahren. Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus ist dabei nicht nur historisches Lernen, sie ist darüber hinaus Mahnung und Verpflichtung zugleich. Genau hier knüpfte die Ausstellung „Stop Hate Speech“ an: Sie zeigte, wie aus Worten Taten werden können. Denn Hass beginnt nicht erst mit Gewalt, sondern oft mit Sprache – digital, subtil und doch wirkungsvoll. Die Ausstellung machte deutlich, wie gefährlich Gleichgültigkeit gegenüber menschenverachtenden Äußerungen ist und wie dringend unsere Gesellschaft Menschen braucht, die widersprechen, aufklären, Haltung zeigen.
Die Ausstellung bestand aus 18 Bildtafeln und 3 Kurzfilmen und wurde durch weitere kreative Medien wie Fotostorys und Poetry-Slam-Texte ergänzt. Sie informierte nicht nur über die Mechanismen von Hassrede im Internet und im öffentlichen Diskurs, sondern zeigte auch Wege auf, wie sogenannte Counter Speech, also Gegenrede, wirksam eingesetzt werden kann. Besonders beeindruckend: Alle gezeigten Projekte stammen von Jugendlichen selbst, denn mehr als 340 junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren waren an der Entwicklung beteiligt.
Die Schülerinnen und Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule erkundeten die Ausstellung in Kleingruppen gemeinsam mit ihren Lehrkräften aus den gesellschaftswissenschaftlichen Lehrfächern. Begleitende Gespräche und Workshops durch Herrn Clemens Groß (Verbindungslehrkraft) gaben Raum zur Vertiefung – ein Bildungsangebot, das über reines Faktenwissen hinausgeht und auf das Herz der Demokratie zielt: das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen.
Auf einer Pinnwand konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke auf Moderationskarten hinterlassen. Die Rückmeldungen zeigen, wie die Ausstellung gewirkt hat. Einige Beispiele dazu:
„Ich wusste vorher gar nicht, wie schnell sich Hass im Netz verbreiten kann. Jetzt achte ich viel mehr darauf, wie ich online spreche.“ (Schülerin, Jahrgangsstufe 7)
„Die Ausstellung war total spannend. Besonders gut fand ich den Film über die Jugendlichen, die selbst was gegen Hass gemacht haben.“ (Schüler, Jahrgangsstufe 8)
„Ich habe gelernt, dass man auch mit Worten helfen kann. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.“ (Schülerin, Jahrgangsstufe 8)
„Die Ausstellung war echt professionell gemacht. Und das Thema ist voll aktuell. Es hat mich erschreckt und aufgeweckt, wie viel unterschiedliche Personengruppen davon betroffen sind.“ (Schüler, Jahrgangsstufe 10)
Konzipiert wurde die Ausstellung vom Internationalen Bund Südwest gGmbH (IB) Jugendbildung Hessen, dem wir herzlich dafür danken, dass uns diese eindrucksvolle Ausstellung kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Ein besonderer Dank gilt zudem Herrn Diplom-Politologen Sebastian Nowak vom Internationalen Bund, der bei der Organisation und beim Aufbau vor Ort mitgewirkt hat. Die schulische Umsetzung wurde von Herrn Dr. Peter Mergler in Kooperation mit Herrn Schulvikar Johannes Trepte verantwortet.