Bereits im Frühjahr 2014 fingen die Vorbereitungen für das diesjährige Programm an. Da trafen die 20 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der Freiherr-vom-Stein Schule Fulda das erste Mal aufeinander. Schon beim ersten Treffen wurde unsere Vorfreude auf die bevorstehende Reise durch unsere Lehrerin Frau Stüß Berichte aus den letzten Jahren geschürt. Nach Amerika sollte es gehen, um genau zu sein nach Wauwatosa, einem kleinen Vorörtchen im Bundesstaat Wisconsin, gelegen nahe dem Lake Michigan. In den folgenden Monaten trafen wir uns oft zum Vorbereiten von Präsentationen über Vorurteile, Feste, Musik und den Eigentümlichkeiten des deutschen Schulsystems, die wir an den amerikanischen Partnerschulen vorgetragen wollten. Im Oktober 2014 war es dann soweit: Das Abenteuer Austausch begann. Zunächst ging es für uns auf eine einwöchige Sightseeingtour nach New York. Danach begann der eigentlich interessante Teil: ein gelber Schulbus holte uns am Flughafen ab und brachte uns zu unseren Gastfamilien nach 'Tosa'. Die folgenden zwei Wochen verbrachten wir also in bis dahin völlig fremden Familien und lernten Land und Kultur sowie das Schulsystem kennen. Eins der Highlights war dabei sicher, dass wir den Homecoming Ball miterleben konnten. Doch fremd blieben uns diese Familien nicht lange, denn mit ihrer herzlichen Art wurden wir schon bald ins Familienleben mit eingeschlossen. Man hat sich dann in den zwei Wochen doch sehr an das Umfeld und die Menschen gewöhnt, Freundschaften geschlossen, denn an „Bonding Experiences“ fehlte es, dank den vielen Aktivitäten und Ausflügen, nicht.
Umso schwerer viel dann der Abschied, als es für uns hieß: Goodbye Tosa, hello Chicago, denn mit diesem Ausflug endete unser Trip in Amerika dann auch schon. Da flossen zwar auch ein paar Tränchen, aber dafür wusste man: man kann sich auf den Rückaustausch in acht Monaten freuen.
15.06.15, 12:45 Uhr Freiherr-vom-Stein Schule Fulda: Vor dem Haus stehen 20 aufgeregte Schülerinnen und Schüler und auch ein paar ebenso aufgeregte Lehrer mit Plakaten, einer großen Amerika Flagge, die sie zur Begrüßung aufgetrieben haben, und gespannten Gesichtern. Als der Bus um die Ecke fährt, durchströmt ein Gefühl von freudiger Erregung die kleine Gruppe. Jeder stürmt auf seinen Austauschpartner zu und schon beginnt der zweite Teil des Austausches: Die Amerikaner leben nun in den deutschen Familien und versuchen sich zum Großteil sehr erfolgreich auf Deutsch zu verständigen.
Die in Amerika geknüpften Freundschaften, auch unter den Deutschen, haben sich in den vergangenen acht Monaten intensiviert, so dass sich verschieden Gruppen regelmäßig treffen und Ihre Freizeit gemeinsam verbringen. Ein buntes Ausflugsprogramm mit Kanutour auf der Fulda, dem Besuch der Stadt Eisenach, des Bergwerks Merkers und einer Stadt-Ralley bietet die Gelegenheit, die geknüpften Freundschaften zu vertiefen, so ist es nicht verwunderlich, dass beim Abschied am Sonntag auch Tränen fließen. Doch bei der Verabschiedung werden bereits Pläne für einen weiteren Besuch nach ‚Tosa‘ geschmiedet. Und wer weiß, vielleicht werden wir unsere amerikanischen Freunde schon bald wieder- sehen.