Auszeichnungen im Geschichtswettbewerb
Spannende und bewegende Forschungsergebnisse präsentierten die regionalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten in der Mediothek der Steinschule. MdB Michael Brand, selbst Historiker und langjähriger Begleiter und Förderer des Wettbewerbs, lauschte interessiert den Präsentationen und gratulierte im Anschluss den Teilnehmern der Steinschule zu ihren Förderpreisen.

Der stellvertretende Schulleiter, André Müller, gratulierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihren Arbeiten und lobte sie für ihre engagierte Forschungsarbeit.
Wir gratulieren Miriam Henkel (Klasse 10 B) und den Abiturientinnen Theresa Hahner und Elizabeth Pethes zu ihren Förderpreisen und möchten alle Schülerinnen und Schüler ermutigen, sich der Herausforderung des Wettbewerbs im kommenden Jahr zu stellen. Ansprechpartner an unserer Schule ist Herr Röll.
Über die Präsentationen der Teilnehmerbeiträge in unserer Schule berichtet die Fuldaer Zeitung am 23.6.2015:
„Ich habe Geschichte auf eine ganz andere Art kennengelernt, als man es in der Schule tut“, lautete die Erkenntnis einer der Fuldaer Teilnehmer am diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2014/15, die ihre Beiträge in der Freiherr-vom-Stein-Schule präsentierten.
„Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“ lautete das weitgefasste Thema des Wettbewerbs, mit dem sich Schülerinnen und Schüler auf unterschiedliche Weise auseinander setzen sollten. Andre‘ Müller sprach als stellvertretender Schulleiter angesichts der Themenstellung „von einer spannenden Aufgabe“. Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU), als gelernter Historiker dem Geschichtswettbewerb seit Langem verbunden, dankte den Nachwuchshistorikern für ihre Mitarbeit daran, „das Denken in Schubladen aufzubrechen“.
Dr. Michael Imhof, der im Auftrag des Vereins Zukunft Bildung Fulda e. V. die Vorstellung der Wettbewerbsbeiträge initiiert hatte, erklärte als Ziel des Geschichtswettbewerbs, dass „Menschen in ihrer Umgebung nachschauen und an dem Ort, an dem sie stehen, nach Geschichte graben sollen - in der Provinz, aber auch in der Familie“. Stolz verwies Imhof darauf, dass zehn Prozent der Beiträge in Hessen aus der Region Fulda gekommen waren.
Mit der Vorstellung ihres Beitrags zum Thema „Russlanddeutsche“ eröffneten Artur Gilbert und Christian Klass den Reigen der Präsentationen. In Russland als Deutsche ausgegrenzt und herabgesetzt, würden die Vorfahren nach ihrer Übersiedlung in die Bundesrepublik zumeist als Russen wahrgenommen. Man könne durchaus von „Menschen ohne Heimat“ sprechen. Die beiden Forscher informierten ebenso wie die nachfolgenden Berichterstatter auch ausführlich über die Quellenlage, ihre Vorgehensweisen, Augenzeugenbeiträge und die Schwierigkeiten überhaupt, die Bedingungen für den Wettbewerb zu erfüllen.
„Anders sein im eigenen Land“, war das Thema der Arbeit, in der sich der Siebtklässler (!) Luka Kaiser der Geschichte seiner Familie widmete, die ihre Wurzeln im Egerland (Tschechien) hat. Der Forscher lieferte einen sehr differenzierten Überblick über die historischen Gegebenheiten, aber auch über die neue Existenz - zunächst in sozialer Abgrenzung - hier in Deutschland.
Bei der „Begegnung mit Amerikanern“, und zwar in Fulda, wurden von Theresa Hahner und Elisabet Pethes vor dem Hintergrund der Besatzungszeit und des Kalten Krieges „unglaubliche Mengen an Informationen“ gesichtet aber auch Zeitzeugen befragt. Natürlich wurde auch der familiäre Bezug zum Thema gesucht und gefunden und der „spannende Wechsel“ von Besatzern zu Verbündeten thematisiert. Hier wie auch bei allen anderen Berichten zeigten sich die jungen Alltagshistoriker locker, souverän und sachkompetent. So auch Miriam Henkel, die den auch als Heimatdichter und Theaterautor im Fuldaer Land bekannten katholischen Pfarrer Ludwig Nüdling als aufrechten Deutschen gegen die Naziherrschaft einfühlsam würdigte und mit der Erkenntnis schloss: „Auch in der katholischen Kirche haben sich Menschen gegen die Nazis aufgelehnt.“ Bezug zu heute? „Die Gesellschaft ist toleranter und offener geworden.“
Das war auch nötig, woran man bei der Betrachtung der „Karten der Erinnerung“ erinnert wird, die anlässlich der Ausstellung „200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda“ von einer 11. Klasse geschaffen und von Sina Kaupa für den Wettbewerb zusammengestellt und kommentiert wurden.