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Auf Photosafari in Afrika

Mit diesen Worten trafen sich am ersten Schultag nach den Osterferien die Religionsgrundkurse der Jahrgangsstufe 12 von Herr Hartmann und Frau Scheunert im Konferenzraum, um einem Vortrag über die Entwicklungshilfe in Afrika beizuwohnen.

Joseph Reith hatte sich an diesem Tag die Zeit genommen, mit uns über das Thema "Afrika" zu plaudern und Fernweh zu wecken. Herr Reith, Architekt aus Hattenhof, ist als Entwicklungshelfer in Afrika tätig. Besondere Themen an diesem Morgen sollten Informationen über ein mögliches freiwilliges soziales Jahr in Afrika und die Problematik der Beschneidung in Afrika sein.

Zunächst leitete Herr Reith seinen Vortrag damit ein, dass er uns erklärte, warum ausgerechnet Afrika seine Sehnsucht entfacht hat. Nach einigen Informationen über das Land Kenia sprach unser Referent dann vom sogenannten "Virus  Afrika’" und über sein Fernweh, was ihn bereits seit langer Zeit bereits gepackt hatte und ihn jederzeit wieder nach Afrika gehen lassen würde.

Danach machte er deutlich, wie der Alltag in Afrika aussieht. Hauptaufgabe sei es, von stellenweise sehr weit entlegenen Wasserstellen das kostbare Nass zu holen. Was bei uns in Europa aus dem Hahn komme und für uns selbstverständlich sei, müsse man in Afrika also mittels eines mühsamen Fußmarsches von mehreren Kilometern mühsam nach Hause transportieren.

Und deswegen - man mag es kaum glauben - ist der Plastikeimer Afrika einer der wichtigsten Gebrauchsgenstände! Denn durch ihn seien die schweren Tongefäße, mit denen das Wasserholen eine Qual sei, ersetzt und "revolutioniert" worden. Für uns ist so etwas wahrscheinlich unvorstellbar, aber in Afrika ist es der normale Alltag.

Medial unterstützt  durch eine Dia-Slideshow wurde der Vortrag zu einer richtigen Safari und einem wahren Erlebnis.

Der Auftrag von Herrn Reith bestand in Afrika hauptsächlich darin, den Menschen dort beizubringen, wie man baue.

Er sei am Bau von vielen Schulen, Häusern und Krankenhäusern beteiligt gewesen. Jedoch sei dies leichter gesagt als getan, denn die Einwohner dort hätten leider wenig Gefühl für Regelhaftigkeit und Sicherheit. Diese Leichtsinnigkeit habe manchen seiner Arbeiter bereits das Leben gekostet.

Allerdings sei es auch von essentieller Bedeutung, dass man versuchen müsse, trotz dieser Disposition der Menschen dort auf die andere Person einzugehen, sonsts stehe das gesamte Projekt auf der Kippe und drohe zu scheitern.

Da Afrika politisch instabil ist und die riesigen Territorien schwer zu kontrollieren sind, sei auch die Sicherheit von Herrn Reith manchmal gefährdet gewesen, was ihn dazu verleitete habe, eine sich eine Waffe zu kaufen. Was für uns unvorstellbar erscheint, sich einfach so eine Waffe zu besorgen, ist in Afrika ohne Probleme möglich. Jedoch entpuppte sich diese Macht, die eine Feuerwaffe verleiht,  schnell zu einer Angst vor sich selbst und Herrn Reith trennte sich sehr bald wieder von diesem gefährlichen Stück Metall.

Das nächste Thema war etwas emotionaler für alle Anwesenden: die Integration und die medizinische Versorgung behinderter Kinder. Wir bekamen Bilder zu sehen, die uns sehr erschütterten: verstümmelte und ausgezehrte Menschen inmitten des Elends.

Viele Handicaps seien aber medizinisch durchaus in den Griff zu bekommen, doch laut Aussage von Herrn Reith reden vor allem die Zeugen Jehovas den Menschen ein, dass die Medizin etwas Schlechtes sei und nichts von Gott Gewolltes, so dass die tief gläubigen Menschen Afrikas die betroffenen Kinder nicht behandelt lassen. Ohne eine sinnvolle Medikation kommt es nämlich dann zu solchen Verstümmelungen, wie man sie auf den Bildern erkennen konnte. Auch das Thema Aids wurde kurz angesprochen und von unserem Referenten erläutert. Viele Menschen sterben durch diese Immunschwäche, besonders dann, wenn sie sich zusätzlich noch mit der Tuberkulose oder der Gürtelrose infizieren.

Mit vielen weiteren sehr lebendigen Geschichten, die er jeweils mit Dias anschaulich machte, gestaltete Herr Reith seinen Vortrag.

Insgesamt wurde diesen Morgen für uns zu einem schönen Erlebnis. Jedoch machte uns die Zeit einen Strich durch die Rechnung, denn es gab noch viel Gesprächsbedarf, aber der Schulalltag rief und so blieb vieles ungesagt und ungefragt.

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Joseph Reith für diesen tollen und sehr gut gelungenen Vortrag und hoffen, dass er bei bei seinem nächsten Besuch in Fulda wieder bei uns vorbeikommt und uns einen weiteren Einblick ins mystisch ferne Afrika gibt und somit vielleicht auch bei uns Fernweh weckt, indem er mit uns auf eine weitere mediale Safari geht!

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