| von Melanie Hohmann
Bonifatius und die Steinschule in Mexiko
Bonifatius, der Apostel der Deutschen und das mexikanische Volksfest „Tag der Toten“ – diese Begegnung der besonderen Art fand während der diesjährigen Mexikoreise der Steinschule im Rahmen des schon traditionsreichen Schüleraustauschs statt.

Nach einer längeren pandemiebedingten Pause konnten 23 Steinschüler in diesem Spätherbst endlich wieder ihre Austauschpartner in Mexiko-City besuchen und dabei erstmals Anfang November den „Día de Muertos“ mit ihren Gastfamilien feiern. Auch drei Marienschülerinnen nahmen die Einladung ihrer Leistungskurslehrerin gerne an, das so facettenreiche lateinamerikanische Land jenseits der in Europa gepflegten Stereotype zu erkunden.
Dort erwarteten sie der durch James Bond berühmt gewordene Umzug durch die mexikanische Metropole mit Hunderttausenden von Teilnehmern und Zuschauern, daneben aber auch viele liebevoll und aufwendig gestaltete „ofrendas“ im privaten und öffentlichen Raum, mit denen der verstorbenen Familienangehörigen, aber auch berühmter Persönlichkeiten gedacht wird.
Und so war es den Fuldaer Schülern eine Ehre, im Rahmen eines Wettbewerbs an der mexikanischen Schule eine ofrenda für den Fuldaer Stadtpatron zu errichten und damit die föllsche Kultur mit der mexikanischen zu verschmelzen. Hierfür machten sich u.a. auch einige sorgfältig ausgewählte Artikel aus regionalen Läden auf die lange Reise, um das Lebenswerk Bonifatius´ und seine Bedeutung für die Heimatstadt der Schülergruppe zu illustrieren.
Dass Fulda auch in anderen Bereichen sehr gut in Mexiko vertreten ist, zeigte sich bei einer Betriebsbesichtigung des EDAG-Standorts in der Autostadt Puebla, zugleich Sitz des größten nordamerikanischen Volkswagenwerks, wo die Auswirkungen der Globalisierung unmittelbar erlebbar wurden.
Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Schüler und ihre drei Begleitlehrkräfte Melanie Hohmann (Organisatorin), Janina Chrupalla (beide Steinschule) und Milad Javadani (Marienschule) rechtzeitig zum Beginn der Adventszeit ins beschauliche Fulda zurück, wo sie nun ganz sicher die imposanten Pyramiden von Teotihuacán, die sprichwörtliche mexikanische Gastfreundschaft, die Berglandschaften und das Essen vermissen werden - nicht aber die kilometerlangen Verkehrsstaus in der 23-Millionen-Stadt Mexiko-City.