| von Marius Nüchter / Clemens Hacker
Ein Lehrer mit Engagement und Weitblick: Uwe Rafler verabschiedet sich
Uwe Rafler verabschiedet sich nach jahrzehntelangem Engagement in den wohlverdienten Ruhestand. An der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda hat er seit 1996 nicht nur Generationen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde unterrichtet, sondern sich auch weit über den Unterricht hinaus engagiert.

Ein Leben für die Bildung
Nach seinem Lehramtsstudium in Gießen und ersten Erfahrungen im Schuldienst, darunter auch im Ausland an der Deutschen Humboldtschule in Ecuador und der Deutschen Schule Managua in Nicaragua, fand Uwe Rafler seine berufliche Heimat in Fulda. Besonders prägend war seine Zeit in Ecuador, wo er an der Deutschen Humboldtschule in Guayaquil unterrichtete und durch seine motivierende und zuverlässige Art einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Besondere Verdienste erwarb sich Uwe Rafler als engagiertes Mitglied des Personalrats und als langjähriger Leiter der Mediothek. Unter seiner Leitung wurde diese zu einem wichtigen Bestandteil des Ganztagsangebots der Schule. Er koordinierte die Medienbestände, organisierte Veranstaltungen und betreute Schülerinnen und Schüler in der Hausaufgabenbetreuung.
Sein engagierter und zuverlässiger Einsatz sowie seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und immer neue Impulse zu setzen, werden an der Schule eine Lücke hinterlassen. Mit seiner freundlichen und ruhigen Art war er ein geschätzter Kollege und Ansprechpartner.
Uns Uwe
Nach der Zeugnisausgabe zum Halbjahr standen deshalb ausnahmsweise einmal nicht die Schülerinnen und Schüler, sondern Uwe Rafler im Mittelpunkt des Geschehens der Schule. Schulleiter Dr. Ulf Brüdigam dankte Herrn Rafler für sein unermessliches Engagement und betonte, dass man mit ihm einen Lehrer verliere, der nicht nur durch seinen vielfältigen Einsatz in der Schulgemeinschaft dem Land Hessen treue Dienste leistete, sondern auch, weil er immer für seine Meinung einstand.
Auch Robert Nickel sprach im Namen des Personalrates seinen Dank aus. Uwe Raflers Arbeits-Ethos werde der Schule fehlen. Besonders deutlich sei ihm dies geworden, als er den Kollegen in seiner letzten Schulstunde beobachtete, als dieser seinen Schülern ein letztes Mal Grammatikübungen abverlangte, anstatt sich gedanklich bereits auf dem Golf-Platz zu befinden, den Uwe Rafler in Zukunft öfter aufsuchen möchte.
Die Fachschaften Deutsch und Geschichte – vertreten durch Stefanie Lechner und Birgit Hoos – pflichteten diesem Eindruck bei: Man verliere einen Kollegen, auf den man sich immer habe verlassen können und dem man nun mehr Spaß in seiner Freizeit wünsche. Auch das Team der Wintersportwoche ließ es sich nicht nehmen, ihren treuen Wegbegleiter gebührend zu verabschieden. Dazu versammelte sich die gesamte Mannschaft und inszenierte ein Quiz, um Uwe Raflers Expertisen auch bei dieser schulischen Aktivität unter Beweis zu stellen. Zur Überraschung aller konnte der scheidende Oberstudienrat alle Fragen beantworten, selbst, wenn er raten musste.
Anschließend waren Katharina Gaul und Dorothea Eckstein als Vertreterinnen für den Lehrerchor an der Reihe. Sie überreichten Herrn Rafler die silberne Stimmgabel: nicht nur für seine Verdienste im Lehrerchor, sondern auch als Erinnerung daran, immer den Ton anzugeben. Daran schloss sich auch Bern Ruppel als Vertreter der GEW-Schulgruppe an: Uwe Rafler habe immer zu seiner Meinung gestanden und keine Diskussion gemieden. Durch den selbstbewussten Einsatz seiner Stimme habe er so die Schulentwicklung konstruktiv und produktiv vorangetrieben.
Abschließend richtete sich der Verabschiedete selbst an das Plenum. Er lobte das freundliche Kollegium und die Diskussionskultur an der Schule. Für die Zukunft habe er viele Pläne, aber immer auch einen Plan B. Zunächst wolle er aber vor allem dem Golfen, dem Lesen und seiner Tätigkeit als Schöffe Zeit zuwenden und ganz besonders: seiner Ehefrau. Zum Ende bewies Uwe Rafler auch noch seinen unverkennbaren Humor: Er freue sich auf eine Zeit, zwischen „gepflegt aussehen und gepflegt werden“, denn auch die Vergesslichkeit habe viele Vorzüge, denn man lerne jeden Tag neue Leute kennen und höre viele Witze zum ersten Mal.
Auf Wiedersehen!
Lieber Uwe, die Freiherr-vom-Stein-Schule wünscht dir viel Freude in Deinem Ruhestand. Wir werden dich als Kollege und Lehrkraft zwar schmerzlich vermissen, sind uns aber gewiss, dass wir wegen deines nachhaltigen Wirkens die Früchte Deiner Arbeit ernten und fortführen können. Nicht nur die vielen Gratulanten, sondern auch Dein abschließendes Geschenk an die Mediothek (einen speziell für Bücher ausgelegten Staubsauger, der nach Beratung durch die Hessische Landesbibliothek vom Dir besorgt wurde) zeigen, wie sehr Dir unsere Schule am Herzen lag. Vielen Dank für alles!