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| von Nora Nolte

Ein Tagesausflug nach Pompeji

Bei strahlendem Spätsommer-Sonnenschein machten sich die beiden Lateinkurse Klasse 7 und 8 am vergangenen Mittwoch mit dem Zug auf nach Aschaffenburg. Dort gibt es im Pompejanum – einem Nachbau eines römischen Wohnhauses wie es zur Zeit des Vesuvausbruches 79 n. Chr. in Pompeji gestanden haben könnte – für die Schülerinnen und Schüler allerlei Spannendes zu entdecken.

Gleich beim Betreten der herrschaftlichen Villa beeindruckt den Besucher das Atrium mit seinem Wasserbecken, das gleichermaßen als Wasserspeicher und Klimaanlage diente. Imposante Säulen tragen die Decke darüber. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler bildlich vorstellen, wie sich der Protagonist in der kürzlich übersetzten Textstelle gefühlt haben muss, als er in Demut das Haus seines Patronus‘ betrat, um diesem für seine Unterstützung beim Wiederaufbau seines zuvor zerstörten Ladens zu danken.

Der Blick ist nun frei auf das begrünte Viridarium im rückwärtigen Hausteil. Wie in der Antike üblich finden wir in diesem Innengarten eine prachtvolle Wandbemalung, die dem Betrachter den Eindruck vermittelt, er blicke in eine sich weit erstreckende Landschaft. Für die Gäste des Hauses – sowohl die antiken als auch die modernen – hält die Wand eine Überraschung bereit, die sich erst bei genauerem Hinsehen offenbart.

Des Weiteren finden sich im Erdgeschoss die Empfangs- und Gästezimmer, die Küche (Culina) und die Speisezimmer, bei deren Anblick wir Bezug auf die unlängst im Unterricht besprochene Cena (die Hauptmahlzeit am Abend) nehmen und eine noch genauere Vorstellung davon bekommen, wie die Römer herrschaftlich stundenlang gespeist haben.
Sogar eine Indoor-Latrina können die Besucher bestaunen. Es handelt sich dabei um eine Art Trockentoilette, die üblicherweise außerhalb der Wohnhäuser zu finden war. Besonders die Reinigung mittels eines in Essig getränkten und an einem Stab befestigten Schwammes übt dabei offenbar eine große Faszination auf Jung und Alt aus.
Im oberen Stockwerk erfahren wir beim Betrachten original römischer Schreib-, Aufbewahrungs- und Schmuckartikel außerdem Interessantes zu den Themen Sport und Beauty in der Antike.

Beim Verlassen des Hauses können wir noch eine kleine, Mitte des 19. Jahrhunderts quasi als mediterrane Ideallandschaft angelegte Gartenpartie genießen. Wärmeliebende Gehölze wie Feigen, Mandelbäume, Wein, Säulenpappeln und Kiefern prägen noch heute das Bild dieses südländisch anmutenden Gartens.
Zurück in Fulda, im Hier und Jetzt, sind sich alle einig, dass es sich um einen gelungenen Ausflug handelt, der im Lateinunterricht noch lange nachwirken wird.

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