| von Philipp Manderscheid
Exkursion des Deutsch-Leistungskurses nach Frankfurt
Frei nach dem Motto „Der Unterricht wird zum Lokaltermin“ aus dem weihnachtlichen Bestseller „Das fliegende Klassenzimmer“ von Kinderbuchautor Erich Kästner bot der Nachmittag des 04. Dezember den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Unterrichtsgeschehen noch einmal hautnah zu erleben.
![](assets/images/b/0%20Teaser-a004bcef.jpg)
Zwar mit der Regionalbahn statt einem Flugzeug, dafür aber gut ausgestattet mit Lebkuchen und Keksen, flog das kleine Klassenzimmer des Deutsch Leistungskurses am Nachmittag nach Frankfurt. Dort angekommen griff eine Führung durch das Deutsche Romantik-Museum die im Unterricht bereits ausführlich behandelte Epoche der Gefühle, Träume und Selbstentgrenzung erneut auf. Anfänglich unnahbare Aussagen wie Novalis‘ „Romantisieren ist nichts, als eine qualitative Potenzierung“ wurden mithilfe anschaulicher Schilderung greifbar. Anhand vieler Beispiele wurde das allgemeine Lebensgefühl der Romantiker illustriert, welches einerseits von entdeckerischer Neugier und andererseits der Ungewissheit des eigenen Selbst geprägt ist. Auch die damals bahnbrechende Idee, im Alltäglichen mehr zu sehen und die Gefühle des Individuums zu betrachten, erschien den Schülerinnen und Schülern zur heutigen Zeit noch aktuell.
Auf diesen augenöffnenden Museumsbesuch folgte nun eine Besichtigung des Geburtshauses von Johann Wolfgang von Goethe. Mit der Literaturepoche der Klassik, für die Goethe einer der bedeutsamsten Stellvertreter ist, hatte sich der Kurs zuvor ebenfalls intensiv auseinandergesetzt. Nach der Weimarfahrt im Herbst des Jahres inklusive Führung durch das Wohnhaus des Universalgenies, schloss sich somit der Kreis, als die Schülerinnen und Schüler durch die wohlhabenden Räumlichkeiten in Frankfurt schritten.
Nach einem kurzen Abstecher zum Weihnachtsmarkt machte sich der Kurs nun auf den Weg zum krönenden Abschluss des Nachmittags: Einer Theateraufführung der Unterrichtslektüre „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist in der Frankfurter Katakombe.
Machtmissbrauch, Verzweiflungstaten und vor allem die mittlerweile alte Sprache wurden so lebendig. Wie die Gespräche auf der Rückfahrt nach Fulda zeigten, beschäftigte die textgemäße Inszenierung des „Lustspiels“ mit ihren modernen Elementen die Schülerinnen und Schüler auch noch lange nachdem der letzte Applaus verhallt war.