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| von André Müller

Gedenktafel und Flyer erinnern in der Freiherr-vom-Stein-Schule an ermordete jüdische Schüler

Insgesamt 104 jüdische Schüler der ehemaligen Oberrealschule Fulda, der Vorgängerschule der heutigen Freiherr-vom-Stein-Schule, wurden in den deutschen Vernichtungslagern während der NS-Zeit ermordet.

Das ergab eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung des ehemaligen Schulamtsdirektors und ehemaligen Steinschülers Dr. Michael Imhof. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass im Jahr 2016 ein Mahnmal in Form eines Triptychons im Gebäude der Freiherr-vom-Stein-Schule in Anwesenheit von Vertretern der jüdischen Kultusgemeinde und des Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld enthüllt werden konnte.

Unter dem Titel „Jeder Mensch hat einen Namen“ haben alle ehemaligen Schüler, die unter der Nazi-Herrschaft ihres Namens beraubt und zu einer bloßen Nummer degradiert worden sind, durch die Gedenktafel ihre Namen zurückerhalten.

Auf Initiative der Schule hat sich Dr. Imhof bereit erklärt, einen erläuternden Flyer zu erstellen, der über die Hintergründe des Memorials und über einzelne Lebensschicksale der betroffenen jüdischen Schüler Auskunft gibt. Dadurch soll die interne Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der eigenen Schulgeschichte angestoßen werden. Aber auch Besucherinnen und Besucher der Schule können den Flyer einem transparenten Kasten neben dem Mahnmal entnehmen und so ihre zunächst flüchtige Begegnung mit der Gedenktafel vertiefen.

In der Woche des Holocaust-Gedenktages konnte nun das 12-seitige Ergebnis den Schülerinnen und Schülern der Leistungs- und Grundkurse Geschichte stellvertretend für die Schulgemeinde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung offiziell übergeben werden. Besonders berührten dabei die von Dr. Imhof sachkundig vorgetragenen Schicksale der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Schule verwiesenen Schüler, die damals etwa im gleichen Alter gewesen sind wie die anwesenden Schülerinnen und Schüler.

In seiner Dankesrede hob der Schulleiter, Herr Dr. Ulf Brüdigam, das ehrenamtliche Engagment Dr. Imhofs und seines Teams um Herrn Rudolf Zibuschka, Joachim Schulz, Eva-Maria Froese und Viola Riesner als wichtigen Beitrag für die schulische Erinnerungskultur lobend hervor. Ferner galt der Dank des Schulleiters dem anwesenden Vertreter der jüdischen Gemeinde, Herrn Roman Melamed.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit Klezmer-Musik vorgetragen von Schülerinnen und Schülern aus Bläserklasse und Blasorchester unter der Leitung von Frau Corina Müller-Mohr.

 

Hier gelangen Sie zum zugehörigen Artikel der Fuldaer Zeitung vom 31.01.2023, Seite 14.

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