• Freiherr-vom-Stein-Schule _
  • News & Termine _
  • News & Archiv _
  • News

Geschichtsprojekt M-13

„...ach Gott, so will ich es gethan haben!

Im Rahmen eines Projektes zur regionalen Anbindung von Themen des Geschichtsunterrichtes begab sich die Klasse 10F der Freiherr-vom-Stein-Schule auf die Spuren der Hexenverfolgungen im Hochstift Fulda in den Jahren 1600-1606.

 

Lea Roeder sowie Samantha Griebel schildern ihre Erfahrungen:

Zum Einstieg in das Thema „Hexenverfolgung insbesondere in Fulda“, haben wir eine Fotographie des Gedenksteins für die Opfer der Hexenverfolgung in Fulda auf Folie gesehen. Danach haben wir in einer Mindmap festgehalten, was wir schon über die Hexenverfolgung wissen. Durch alte Holzschnitte wurden uns Anklagepunkte der Hexen nähergebracht, welche zum Beispiel die Buhlschaft mit dem Teufel, der Schadenzauber, der Teufelspakt und die Teilnahme am Hexensabbat waren. Zum besseren Verständnis für diese Anklagepunkte und als kleinen Einblick in die damalige Zeit haben wir uns in Gruppenarbeit die historischen Ereignisse (Reformation und Gegenreformation, Dreißigjähriger Krieg), die klimatischen Bedingungen und Epidemien (die kleine Eiszeit, die Pest) und die mentalen Voraussetzungen der Menschen und die Haltungen der Obrigkeiten näher angeschaut. Auf diese Weise wurde uns bewusst, dass zum Beispiel der Teufelsglaube in dieser Zeit zum Alltag gehörte, und konnten die Vorgehensweise gegen angebliche Hexen etwas besser verstehen.

Einen noch besseren Einblick in die damalige Zeit haben wir durch die Beschäftigung mit einem Opfer der Hexenprozesse in Fulda, nämlich Merga Bien, sowie dem Fürstabt Balthasar von Dernbach und dem Hexenrichter Balthasar Nuß erhalten. Merga Bien war ein Beispiel für eine vermeintliche Hexe in Fulda. Sie wurde 1603 wegen Schadenzauber angeklagt, verhaftet und schließlich getötet. Verantwortlich dafür waren Balthasar Nuß, Malefizmeister der Stadt Fulda, und der amtierende Fürstabt Balthasar von Dernbach, der Nuß unterstützte. Im Hochstift Fulda wurden außer Merga Bien ca. 250 Personen als Hexen verfolgt, angeklagt und hingerichtet.

Am 06.09. machten wir eine Exkursion durch Fulda. Uns wurden verschiedene Orte gezeigt, die etwas mit der Hexenverfolgung in Fulda zu tun hatten. Dazu zählen zum Beispiel der Hexenturm, das Denkmal von Merga Bien in der Löherstraße, das ehemalige Henkerhaus, was man vom Parkhausdach des Arbeitsamtes sehen kann, der Hinrichtungsplatz sowie die Gedenkstätte der Hexenverfolgung. Durch die Exkursion konnten wir uns die Geschehnisse viel besser vorstellen und uns ist aufgefallen, dass man überall in Fulda verteilt Überreste der Verfolgung sehen kann, die wir vorher nie wahrgenommen haben. Wir schätzen es als äußerst wichtig ein, dass wir uns noch einmal regional mit der Hexenverfolgung beschäftigt haben und wir so das Thema besser verstehen und begreifen konnten.

Zudem sind wir der Meinung, dass wir mit unserem Vorwissen, welches wir im Unterricht erarbeitet hatten, ein viel besseres Verständnis für historische Entwicklungen bzw. Fehlentwicklungen erlangt haben. Wir denken, dass wir die wichtigsten Ereignisse der Hexenverfolgung nie vergessen werden und unseren Familien und Freunden Auskunft geben können über einen Teil unserer deutschen bzw. regionalen Geschichte.

Zurück

DELF DALF eDELEMINTCERTI LINGUA

TOP