• Freiherr-vom-Stein-Schule _
  • News & Termine _
  • News & Archiv _
  • News

Jubiläumsfeier in der Freiherr-vom-Stein-Schule

In der Freiherr-vom-Stein-Schule wird am Freitag gefeiert. Zum 50-jährigen Jubiläum kommen Würdenträger, ehemalige Schüler und Lehrer zusammen, um die schönsten Momente einer spannenden Schulgeschichte Revue passieren zu lassen.

Kurzfilme drehen, astronomische Geheimnisse lüften oder kreativ auf der Bühne werden und zuvor in der Schulmensa Mittag essen: Für die rund 1540 Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule ist Unterrichtsalltag mit seinen zahlreichen AGs und Angeboten mehr als nur stur den Blick an die Tafel zu richten. Seit 50 Jahren folgt das Gymnasium dem freien Geist seines Namensgebers Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, einem preußischen Beamten, Staatsmann und Reformer. „Hier herrscht sehr viel Offenheit“, bestätigt Schulleiter Helmut Sämann, und verweist auf die hohen Anmeldezahlen an der Schule, die am Freitag ihr 50-jähriges Bestehen am Domänenweg in Fulda feiert.

Schon über das Jahr der Einweihung berichtet der ehemalige Schüler Peter Ballmaier, Abiturient aus dem Jahr 1960: „Die Freiherr-vom-Stein-Schule war hessenweit, ja bundesweit die Schule, in der ein Geist herrschte, um den uns viele beneidet haben. Es war eine der Zukunft zugewandte Schule. Meine Zeit dort war schön. Das ist auch ein Grund, warum ich Lehrer geworden bin.“ Der 69-Jährige war allerdings nicht nur Lehrer, sondern auch bis 2004 Leiter der Volkshochschule des Landkreises Fulda – und freut sich darauf, am Freitag seine früheren Klassenkameraden wiederzusehen aus der Zeit, als er noch Schulsprecher in der „Oberprima“ war.
Zahlreiche ehemalige Schüler wie die aus dem ersten Abiturjahrgang 1960, aus den ersten neu eingeschulten Klassen, aber auch frühere Lehrkräfte werden bei der zentralen Feier dabei sein, bei der auch die Hessische Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP), Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) und als ehemaliger Schüler Wirtschaftsjournalist Günter Ederer Worte an die Gäste richten werden – und Erinnerungen wach werden lassen an vergangene Schuljahre. „Die Affinität zur eigenen Schule ist unglaublich groß“, weiß Schullleiter Sämann.

Abschied mit Tränen

„Am Abend des mündlichen Abis haben wir zusammen gesessen, uns besoffen und geheult. Etliche hatten Tränen in den Augen, weil es "auseinander ging", berichtet der ehemalige Schüler Bernd Kowalsky, der 1960 sein Abi in den neu eingerichteten „ultramodernen“ Räumlichkeiten des damals noch reinen Jungengymnasiums ablegte. „Echte Spezis“ seien unter seinen Klassenkameraden gewesen, berichtet der 69-Jährige studierte Jurist, der bis zu seiner Pensionierung zehn Jahre Geschäftsführer der Niederlassung der Münchener Rück in Paris war. Und so wirklich aus den Augen verloren haben sich die „Spezis“ nicht, denn seit 50 Jahren treffen sie sich immer noch regelmäßig zu Klassentreffen.

Dass es zum Bau der Schule kam, hat insbesondere mit der wachsenden Raumnot aufgrund steigender Schülerzahlen in der Nachkriegszeit zu tun. Nach der Eröffnung am 1. Juli 1838 als Realschule, mehreren Umzügen aus der Kanalstraße über die Wilhelmstraße ins ehemalige Jagdzeughaus am Heinrich-von-Bibra-Platz musste die Stadt als Schulträger nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf die wachsende Raumnot reagieren. Am 13. September 1957 wurde der Grundstein für das heutige Schulgebäude, gelegt, der Neubau am 3. November als reine Jungenschule mit zunächst 900 Schülern unter der Leitung von Dr. Theodor Fruhmann feierlich eingeweiht. „Im Volksmund hat man es auch Fruhmaneum genannt“, erklärt Sämann. Der frühere Direktor, der bis 1982 das Schulzepter in der Hand hielt, sei eine so dominante Persönlichkeit gewesen, dass man nur seinen Namen mit der Schule in Verbindung gebracht habe. Er sei ein sehr junger Schulleiter gewesen, der großen Wert auf Partizipation der Schüler und der Lehrkräfte gelegt habe, der sich auch für neue Lernmethoden wie Gruppenarbeit eingesetzt habe. „Damit stieß er nicht bei allen auf Gegenliebe“, verdeutlicht Sämann.

Fruhmann selbst sei überzeugter Demokrat gewesen, aber nicht ohne Autorität. Laut Sämann sagte man ihm auch ein cholerisches Temperament nach, so dass er „Leute auch mal zusammenpfiff“. Nur kurz hielt sich die Schule als reine Jungen-Bastion. „Fruhmann hatte aber selber vier Töchter, die irgendwann Abi machen wollten“, erklärt Sämann einen der Mitauslöser für den Einzug der Frauen in das Schulgebäude Anfang der 1960er Jahre. Aber auch zuvor habe man zu den Mädchen gefunden, erklärt der ehemalige Schüler Ballmaier und berichtet amüsiert von Verhandlungen mit der Oberin der Marienschule über gemeinsame Schulbälle. Fruhmann wurde von Dr. Otto Berge abgelöst, ihm folgte Dr. Christfried Kublik. Seit 1996 ist Helmut Sämann Schulleiter. Der 59-Jährige, hat mit der Freiherr-vom-Stein-Schule noch einiges vor. Probleme bereite derzeit zwar der allgemeine Lehrermangel. Doch auch positive Entwicklungen machen sich bemerkbar. Schon 1998 habe Sämann mit kollegialer Unterstützung den immer beliebter werdenden bilingualen englischsprachigen Zweig eingeführt. Und ab 2010/2011 wolle man Spanisch als zweite Fremdsprache starten.

Von unserer Redakteurin
Janina Jankowski

 

Zurück

DELF DALF eDELEMINTCERTI LINGUA

TOP