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| von Rian Obinna Agwu und Dr. Peter Mergler

„Lebenswert“: Der Hospiz-Förderverein Fulda e.V. zu Gast an der Freiherr-vom-Stein-Schule

Etwa 70 Schülerinnen und Schüler aus dem evangelischen Religionskurs von Herrn Dr. Mergler, dem katholischen Religionskurs von Herrn Schmitt sowie dem Ethikkurs von Herrn Hacker fanden sich im Konferenzraum unsere Schule ein, um mehr über die Arbeit des Hospiz-Fördervereins e.V. zu erfahren.

Zu Gast waren Herr Martin Hoogen und Frau Silvia Hillenbrand, die zunächst darüber berichteten, wie der Verein die verschiedenen Bereiche der Hospizarbeit in der Region Fulda aktiv unterstützt. So finden beispielweise im stationären „Hospiz St. Elisabeth gGmbH “ sterbende Menschen und ihre Angehörige eine umfassende Unterstützung und Betreuung. Wer seinen Angehörigen die Möglichkeit geben möchte, zu Hause sterben zu können, der findet beim ambulanten Hospiz-Dienst „Da-Sein“ der Malteser Unterstützung. Hier sind auch der Kinder-Hospizdienst und die Trauerbegleitung angeschlossen.

Neben diesen allgemeineren Informationen konnten die Teilnehmenden aus der E-Phase darüber hinaus erfahren, welche Konzeption bei dieser Arbeit grundlegend ist und welche Ziele dabei verfolgt werden. So befinden sich im Hospiz Menschen in ihrer letzten Lebensphase, welche eine umfassende Unterstützung und Betreuung erhalten. Das Ziel ist es, die letzte Lebensphase der Menschen so schön und positiv wie möglich zu gestalten, um ihnen einen würdigen Abschied zu ermöglichen.

Während des Besuchs wurden Impressionen von Menschen gezeigt, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden. Die Personen auf den verschiedenen Bildern machten jedoch äußerlich keinerlei Anzeichen, in naher Zukunft sterben zu müssen. Sie waren stattdessen voller Lebensfreude und haben ihre letzten Tage, Wochen oder Monate genossen. In einer offenen Atmosphäre führten die Referierenden daran anschließenden mit den Teilnehmenden Gespräche über allgemeine und spezielle Verlusterfahrungen und darüber, inwiefern man es überhaupt verhindern könne, dass einem Verluste plötzlich beziehungsweise unvorbereitet treffen. Diese Überlegungen führten zur Erkenntnis, dass es wohl das Wertvollste sei, die Zeit mit geliebten Menschen zu nutzen, und zwar im Bewusstsein darüber, dass auch unsere Lebenszeit begrenzt ist. Demnach ist es wichtig, dass ein Mensch „im Reinen“ von der Erde gehen kann. Das heißt, Versöhnung ist von großer Bedeutung, denn niemand möchte zerstritten sterben oder die letzten Momente mit einer Person mit einem Streit verbinden.

Als weiterer Gedankenanstoß wurde seitens der Referierenden ein Beispiel eines tatsächlich stattgefundenen Hospizeinsatzes nähergebracht, bei dem die betroffene Person später als erwartet gestorben ist: Die betroffene Frau hatte drei Töchter, wovon zunächst leider erst zwei zu ihr kamen, um bei ihrem Tod an ihrer Seite zu stehen. Sie gingen davon aus, dass die andere Tochter nicht erscheinen würde. Die Frau starb nicht am erwartenden Abend, sondern genau, nachdem die letzte Tochter erschienen ist. Dadurch sollte verdeutlicht werden, wie wichtig innerer Frieden und Versöhnung sind: Erst nachdem sie sich von ihrer letzten Tochter verabschiedete, konnte sie würdevoll sterben.

Zum Abschluss der gelungenen Doppelstunde warben Herr Martin Hoogen und Frau Silvia Hillenbrand noch für das aktuelle Projekt des Hospiz-Vereins auf der Fuldaer Landesgartenschau: Dort ist auf großen Tafeln die Aufschrift „Before I die…“ zu lesen. Passanten sind dazu aufgerufen, diesen Satz zu ergänzen und dabei aktiv darüber nachzudenken, was ihnen im Leben tatsächlich wichtig erscheint. Einige der anwesenden Schülerinnen und Schüler meldeten sich daraufhin freiwillig, um jeweils etwa 90 Minuten eine dieser Wände mitzubetreuen und Fußgänger dazu zu animieren, ihre Statements zum Thema abzugeben. Da noch weitere Mitarbeitende gesucht werden, kann man sich direkt an Herrn Hoogen wenden, um mitzumachen: martin.hoogen@wohnnatur.de

Wir bedanken uns herzlich bei den Referierenden für die interessanten Einblicke in die Arbeit des Hospiz-Fördervereins und der Hospizarbeit allgemein und wünschen viel Erfolg für die Aktion auf der Landesgartenschau.

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