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| von Thorsten Erb

Leistungskurs Biologie der FvSS besucht die Tumorklinik des Klinikums Fulda

Gespannte und freudige Gesichter waren zu sehen, als die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurs aus der Q2 der Freiherr-vom-Stein-Schule erfuhren, dass sie am 06.02.20 die Gelegenheit bekommen sollten, die Tumorklinik am Klinikum Fulda zu besuchen.

Gespannte und freudige Gesichter waren zu sehen, als die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurs aus der Q2 der Freiherr-vom-Stein-Schule erfuhren, dass sie am 06.02.20 die Gelegenheit bekommen sollten, die Tumorklinik am Klinikum Fulda zu besuchen, nachdem sie vor einigen Monaten bereits das Institut für Pathologie kennenlernen durften.

Für die jungen Biologen stand ein Vortrag von Prof. Dr. med. H.-G. Höffkes, Direktor der Tumorklinik des Klinikums, mit anschließender Diskussion auf dem Programm.

Zu Anfang seines Vortrages legte der Onkologe Prof. Dr. Höffkes dar, dass der Anstieg der Lebenserwartung zum immer häufigeren Auftreten von Krebserkrankungen führe. Ab dem 50. Lebensjahr liege das Risiko an Krebs zu erkranken wesentlich höher als bei jungen Menschen. So könne auch die Zunahme der Zahl der Krebspatienten erklärt werden, während früher die Menschen oft schon starben, bevor sie das Risikoalter erreichten. Dies hänge mit Fehlern bei der normalen Zellteilung (Mitose) und einer zunehmend gestörten Apoptose, dem programmierten Zelltod, zusammen.

Laut Prof. Dr. Höffkes gibt es im Wesentlichen zwei weitere Ursachen für Krebs. Zum einen werden Anlagen für diese Erkrankung genetisch vererbt. Dies könne man an familiären Häufungen bestimmter Krebsarten erkennen. Zum anderen können bestimmte Umweltfaktoren das Auftreten von Krebs begünstigen. Hier seien Übergewicht, Bewegungsarmut, Konsum von Alkohol und Nikotin sowie Strahlungsarten wie UV-Strahlen oder Röntgenstrahlen zu nennen. In diesem Bereich könne jeder selbst vorbeugend handeln. Ebenso wichtig sei es, ab einem bestimmten Alter regelmäßig zu Früherkennungsuntersuchungen zu gehen, da es wichtig sei, Krebs so früh wie nur möglich zu erkennen, um ihn dann gezielt behandeln zu können. Je früher man den Krebs erkenne, desto höher sei die Chance ihn zu heilen. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann durch sogenannte „Liquid Biopsis“ in Blut oder Urin zirkulierende Tumor-DNA (=ct-DNA) nachgewiesen werden, die einen Hinweis auf Tumore mit einer Größe von nur 10 bis 100 Zellen liefert. Mit nanotechnologischen Verfahren könne man mittlerweile sogar einzelne Tumorzellen identifizieren und markieren. Da jeder Krebs anders sei und sich sogar die Zellen eines Tumors untereinander stark unterscheiden, gibt es keine allgemeine Therapie. Ziel sei es, je nach Patient die individuell geeignetste Behandlungsform zu finden. Hier helfe beispielsweise die molekulare Diagnostik von Tumor-DNA, die es ermöglicht den Tumor zielgerichtet zu behandeln.

Kritisch äußerte sich Prof. Dr. Höffkes abschließend zur zunehmenden Ökonomisierung der Medizin, in der Gesundheit zur Ware mutieren könne. Er zitierte in diesem Zusammenhang Paul Unschuld, der von der Deprofessionalisierung der Ärzte spricht. Der Dreiklang Gesundheitswesen, Gesundheitswirtschaft und industrielle Gesundheitswirtschaft führe zu einer zunehmenden Kommerzialisierung der Medizin, aber das System drohe zu entgleisen.

Da an einer verhinderten Krankheit wenig verdient werden könne, fließe viel Geld in die Produktion von Medikamenten gegen bestimmte Krankheiten und seiner Meinung nach stünden viel zu wenig Mittel für Aufklärung und Prävention zur Verfügung.

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