MINT-Labortage an der Hochschule Fulda
Am 24. März 2017 durfte die Klasse 9 b der Freiherr-vom-Stein Schule die Fuldaer Hochschule besuchen und dort in Begleitung unseres Chemielehrers, Herrn Thorsten Erb, an dem Chemieprojekt „Der Bär ist los - Gummibärchen in der Lebensmitteltechnologie“ mit einigen Experimenten und Versuchen teilnehmen.

So konnten wir die Hochschule ein wenig näher kennenlernen und einen Eindruck bekommen, was dort alles gemacht wird.
Der Tag startete damit, dass wir von Frau Katrin Kupczyk, der Leiterin unseres Projekts, vor der Bibliothek des Campus der Hochschule Fulda abgeholt wurden. Sie führte uns zu unserem Raum, der eher wie ein Metzgereibetrieb und nicht wie ein Labor, wie wir es aus der Schule kennen, aussah, denn er war speziell zur Lebensmittelverarbeitung gedacht. Und um Lebensmittel ging es ja bei dem Projekt „Der Bär ist los - Gummibärchen in der Lebensmitteltechnologie“.
Als Einführung in das Thema schauten wir einen kurzen Film über den bekanntesten Hersteller von Gummibärchen „Haribo“ (Hans Riegel Bonn) an. Danach führten wir den ersten Versuch durch, bei dem fünf verschiedene Gummibärchen von unterschiedlichen Herstellern in jeweils eine Schale mit Wasser gegeben wurden.
Vorher wurde uns erklärt, dass Gummibärchen unterschiedlich hergestellt werden können. Anstatt der Gelatine kann auch Gummi Arabicum oder Pektin verwendet werden. Als Ergebnis stellten wir fest, dass die ersten beiden Gummibärchen mit Gummi Arabicum oder Pektin sich nach einer gewissen Zeit auflösten, während die restlichen drei mit Gelatine aufquollen. Frau Kupczyk erklärte uns, dass das daran liegt, dass Pektin und Gummi Arabicum wasserlöslich sind, Gelatine dagegen ist nicht in Wasser löslich, kann aber viel Wasser aufnehmen.
Als nächstes kam der zweite Versuch, bei dem wir Gummibärchen in frischgepressten Ananas- und Kiwisaft und in gekauften Ananas- und Apfelsaft gaben. Hier konnte man nach einiger Zeit beobachten, dass sich die Gummibärchen im frischgepressten Saft auflösten, im gekauften aber nicht. Der Grund dafür sind bestimmte Enzyme, die nur in dem frischen Obst enthalten sind und durch das Erhitzen zum Haltbarmachen der Fruchtsäfte zerstört werden.
Nun durften wir endlich unsere eigenen Gummibärchen herstellen. Hier konnten wir sehen, aus welchen Zutaten Gummibärchen im Wesentlichen bestehen und wie diese verarbeitet werden müssen. Es gab verschiedenen Fruchtsirup für unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Nachdem die Gummibärchenmasse in Förmchen gefüllt wurde, musste sie in den Kühlraum, sodass sich eine kurze Pause ergab. In dieser Pausenzeit konnten wir uns das Gelände der Hochschule genauer ansehen und vor allem die Hängematten auf dem Hof nutzen. Nach der Pause machten wir noch eine zweite Sorte Gummibärchen, bevor wir mit dem nächsten Versuch starteten.
Beim folgenden Versuch wurde in eine Petrischale ein Gummibärchen gelegt und dann 5 ml Kaliumpermanganatlösung sowie jeweils10 ml Wasser und 10 ml Natriumhydroxidlösung dazugegeben. Zuerst war die Flüssigkeit lila, nach einer Minute wurde sie grün und nach sieben Minuten orange. Uns wurde erklärt, dass der Versuch eine Redoxreaktion war, weil die Glucose aus den Gummibärchen gut mit den anderen Stoffen der Flüssigkeit reagiert hat.
Das letzte Experiment war besonders interessant, denn wir konnten hier unseren Geschmackssinn testen, indem wir ein Gummibärchen aßen, ohne zu sehen, welche Farbe es hatte und dann erraten mussten, welche Sorte es war. Außerdem sollten wir verschiedene Gerüche erraten. Dies war gar nicht so leicht. Als Frau Kupczyk uns noch ein indisches Gewürz namens Gurmar zeigte, dass bei Einnahme den Geschmack von Zucker unterdrückt, da es ihn zerstört, wurde deutlich, wie wichtig alle fünf Sinnesorgane (nicht nur der Geschmackssinn) für die Lebensmittelbranche sind.
Zum Schluss gab es noch ein gemeinsames Mittagessen in der großen Mensa der Hochschule, wo dann auch der Ausflug, bei dem wir einen Einblick in die Hochschule Fulda bekamen und viel Interessantes über die Entwicklung und Produktion von Gummibärchen erfuhren, etwa um 13.45 Uhr endete.
Paul Feuerstein, 9b