| von Dr. Peter Mergler
Projekt der AG „Latein lebendig in Szene setzen“ im Offenen Kanal Offenbach
Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien war die AG „Latein lebendig in Szene setzen“ der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda zu Gast im Offenen Kanal Rhein-Main in Offenbach, um ihr Theaterstück „Europa et fines eius: separatio an libertas?“ („Europa und seine Grenzen: Trennung oder Freiheit?“) zu drehen. Ziel ist dabei die Teilnahme am Bundeswettbewerb der Fremdsprachen (alte Fremdsprachen: Latein). Die Leitung übernahm Dr. Peter Mergler, der die sieben teilnehmenden Schüler aus dem Lateinkurs der Jahrgangsstufe 8 bei diesem ambitionierten Projekt primär organisatorisch betreute.
Das Stück nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch Zeit und Raum, um die Sinnhaftigkeit von Grenzen innerhalb Europas zur Diskussion zu stellen. In der ersten Szene wird das Thema humorvoll eingeführt: Ein Schüler, der im Lateinunterricht beim Basteln eines Limesturms einschläft, findet sich plötzlich in einer fiktiven Welt wieder, in der römische Wachposten, Händler und Barbaren die Vor- und Nachteile von Grenzen diskutieren. Der Limes, der einst das Römische Reich schützen sollte, wird dabei zum zentralen Symbol der Auseinandersetzung.
In der zweiten Szene stehen gegensätzliche Perspektiven im Mittelpunkt: Während die Wachposten die Grenze als Schutz für die römische Identität und Sicherheit sehen, argumentieren die Händler und Barbaren für offene Grenzen, die Handel und kulturelle Vielfalt fördern. Jakobus, der Protagonist, versucht zu vermitteln und bringt schlüssige Argumente vor, warum Grenzen in einer modernen Gemeinschaft nicht mehr notwendig sind. Der Konflikt spiegelt dabei aktuelle Diskussionen um Freiheit und Integration in Europa wider.
Das Theaterstück gipfelt in einer Szene voller Hoffnung und Wandel: Die Figuren erkennen, dass Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis mehr bewirken können als trennende Mauern. Jakobus kehrt am Ende in seine Schulklasse zurück, nun motiviert, die lateinische Sprache anzuwenden und seine Mitschüler von den Ideen eines grenzenlosen Europas zu begeistern.
Die Umsetzung des Projekts war nur durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Helfer möglich: Volker Fischer und Konstantin Rothmaier, Medienassistenten des Studios in Offenbach, standen mit Rat und Technik zur Seite. Zudem brachte Eric Möslein, Mitglied der DTP-AG der Freiherr-vom-Stein-Schule, seine Expertise ein und unterstützte die Schüler mit viel Engagement.
Die Hauptrollen wurden von Lateinschülern Johann Dengler, Amadeus Footh, Johan Pelle Gottwald, Linus James, Henry Richard Konz, Jakob Strube und Vincent Zenker gespielt. Mit Begeisterung und Talent hauchten sie den Figuren Leben ein und machten das Stück zu einem beeindruckenden Erlebnis.
Die Dreharbeiten in der modernen BlueBox des Offenbacher Studios, unterstützt durch die professionelle Expertise der Medienassistenten, boten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre kreative Vision filmisch umzusetzen.
Die Begeisterung und das Engagement aller Beteiligten führten zu einem beeindruckenden Ergebnis, das Latein nicht nur zum Leben erweckt, sondern auch europäische Werte eindrucksvoll vermittelt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie eine antike Sprache auf kreative Weise mit den Herausforderungen der Gegenwart verbunden werden kann.