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Schulleiter für zwei Jahrzehnte: Eine Ära geht zu Ende

Im Anschluss an einen ökumenischen Dankgottesdienst der Schulgemeinde in der St.-Elisabeth-Kirche verabschiedete sich das Freiherr-vom-Stein Gymnasium am 29. Januar zusammen mit etwa 350 Gästen von seinem langjährigen Schulleiter Helmut Sämann. Viele Wegbegleiter aus Politik und Bildung würdigten dabei das stets initiative, motivierende und charmante Vorgehen, durch das Sämann zwei Jahrzehnte lang Schulgeschichte schrieb.

Schulleiter für zwei Jahrzehnte: Eine Ära geht zu Ende

Die Reihe von Projekten, die unter der Federführung von Oberstudiendirektor Helmut Sämann am größten Gymnasium der Stadt Fulda durchgeführt wurden, ist lang. Wie eine Präsentation gleich am Anfang der Verabschiedung anschaulich dokumentierte, initiierte Sämann beispielweise die Einführung des bilingualen Unterrichts, trat dafür ein, Spanisch als zweite Fremdsprache anbieten zu können und förderte Austauschprogramme mit europäischen sowie internationalen Partnern. Damit ebnete er gleichsam visionär den Weg zur Anerkennung des Gymnasiums als Europaschule im vergangenen Jahr. Neben dem sprachlichen Zweig ist der musische in seiner Dienstzeit durch die Einführung von Bläserklassen erweitert worden.

 

Den wissenschaftlichen Blickwinkel unterstreichen Auszeichnungen wie „MINT-freundliche Schule“, das Gütesiegel „Hochbegabtenförderung“ oder die Bildung von I-Pad-Klassen. Stetig wachsenden Schülerzahlen konnte in den zurückliegenden Jahren durch ein Ganztagesangebot sowie den Bau des D-Traktes und der Mensa begegnet werden.


Zahlreiche Grußworte hoben teils humoristisch, teils mit nachdenklichem Unterton nochmals spezielle Charakterzüge des scheidenden Schulleiters hervor. So betonte Frau Rita Schmidt-Schales, Gymnasialdezernentin am Staatlichen Schulamt Fulda, dass sie immer wieder von der sehr „offenen und humorvollen Atmosphäre“ der Stein-Schule angetan sei, welche maßgeblich vom Schulleiter mitgeprägt werde. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) kennzeichnete den „Thomas Gottschalk unter den Schulleitern“ als „Motivator und Pädagoge“, der gerne neue Ideen aufgreife, um die „Bildungschancen für junge Leute zu verbessern“. Zudem habe sich Sämann des Schülers wegen stets um weniger Bürokratie bemüht. Landrat Bernd Woide (CDU) stimmte letzterer Beobachtung augenzwinkernd mit dem Hinweis zu: „Er entscheidet und fragt dann!“ Dass Sämann einen besonderen Blick für „bildungspolitische Trends“ gehabt und damit die „Attraktivität der Freiherr-vom-Stein Schule“ oftmals auf dem „kleinen Dienstwege“ stetig erhöhte habe, gab der mit Sämann seit Jahren befreundete Schulleiter der Winfriedschule, Mathias Dickhut, gerne zu. Manchmal sei er deshalb auch etwas „neidisch“ gewesen. Lobend äußerte sich anschließend auch der Seminarleiter des Studienseminars für Gymnasien in Fulda, Herr Martin Böhne: „Die Ausbildung des Lehrernachwuchses war ihnen definitiv ein Anliegen!“ Insbesondere Andrè Müller, der als stellvertretender Schulleiter nun ad interim die Geschäfte der Schule hauptverantwortlich führt, war um eine Charakterisierung seines Chefs nicht verlegen. Müller attestierte jenem „Charme im Führungsstil“, die Fähigkeit „Widerstände konstruktiv anzugehen“ sowie eine „situative Wendigkeit“, welche die schulrechtlichen Vorgaben von Fall zu Fall interpretiere. Um an Sämanns humorvolle Art und seinen Optimismus anzuschließen, schenkte ihm die erweiterte Schulleitung ein besonderes Gemälde, das von Judith Winkelbach angefertigt wurde: Sämann im Schnellboot richtungswechselnd, die erweiterte Schulleitung im »Frachtschiff Schule« noch auf altem Kurs fahrend. Daran, dass „hinter einem starken Mann immer eine starke Frau“ stehe, erinnerten Tatjana Luck und Clemens Groß vom Personalrat mit Blick auf Frau Inge Sämann. Mit viel Witz dankten sie ferner für die gelungene Außenwirkung der Schule. Diesen Gesichtspunkt unterstrichen Ulrike Kühnert vom Elternbeirat sowie Hans-Dieter Alt vom Förderverein ebenfalls. Nachdem Reinhard Schwab im Namen des Hessischen Philologenverbands den „schillernden Akteur“ für seine „unkonventionelle Art“ würdigte, welche die „Reformgeister mit Realität gebannt“ habe, hoben zudem Lea Schlingensiepen und Laura Pappert als Schulsprecherinnen die „Vielfalt an Entfaltungsmöglichkeiten“ hervor, die „ihr Schulleiter“ im Schulalltag erst ermöglicht habe.


„Zugegeben: Ein bisschen autoritär war ich schon, aber Schule ist auch keine basisdemokratische Veranstaltung. Wenn ich Verantwortung trage, dann möchte ich eben auch mitbestimmen“. Mit diesen Worten umschrieb Oberstudiendirektor Sämann schließlich selbst seinen Führungsstil, räumte dabei aber gleichzeitig ein: „Bei den Projekten ließ ich stets eine lange Leine bei der Realisierung der Ziele.“ Wie dem Dirigenten eines Orchesters so sei es auch ihm letztlich darauf angekommen, ein harmonisches Ganzes zu erzielen, indem er im Kollegium um gemeinsame Ziele geworben habe. Dabei sei es ihm wichtig gewesen, als „Mutmacher“ auch „Hilfestellungen“ anzubieten. Die Schüler selbst hätten bei alledem „im Zentrum der Bemühungen“ gestanden. Um seinen Führungsstil einerseits und sein Bemühen um Harmonie andererseits zu veranschaulichen, krönte Sämann seine Ansprache unter Begleitung des Schulorchesters mit einer Gesangseinlage zu Frank Sinatras Lied „I did it my way“. Unter Glitzerregen und lang anhaltendem Applaus endete die nahezu dreistündige Veranstaltung, die für Sämann selber nicht den Übergang in den Ruhestand markiert, sondern den Weg zu einer neuen Stelle eröffnet: Ab dem 1. Februar wechselt er in die Aufgabe des stellvertretenden Leiters der Hessischen Lehrkräfteakademie (Führungsakademie) nach Wiesbaden. Dazu wünschen wir ihm als Schulgemeinschaft alles Gute, viel Erfolg und Gottes Segen.

Ein Livemitschnitt der Fuldaer Zeitung zum Lied "I did it my way" von OStD Sämann finden sie hier!

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