| von Nora Nolte
Shakespeares Sommernachtstraum bei Herbstwetter im Spätfrühling
Zu einem „feuchtfröhlichen“ Abend theatralischer Natur traf sich am Montag der Englisch-LK von Frau Nolte im Orangeriegarten des Schlosses Fasanerie.
Für den feuchten Teil sorgte dabei Zeus, der kein Erbarmen mit den Gästen der American Drama Group Europe hatte, dafür dem Klischee vom englischen Wetter alle Ehre machte. Dank der bei anfänglichem Niesel verteilten stylischen Regencapes blieben die Besucher jedoch auch beim später einsetzenden Regenguss einigermaßen trocken. Nur der Heizwert der müllbeutelig anmutenden Überwürfe hatte seine Grenzen.
Fröhlich war es dank der gelungenen Inszenierung dieses Klassikers der Theaterliteratur in Originalsprache allemal. Die Komödie nach antikem Vorbild, die den Zuschauer auf eine Reise in den Wahnsinn der Liebe entführt, spielt in Athen und einem angrenzenden verzauberten Wald, in dem es zu allerlei Verwechslungen kommt. Unter sparsamer Verwendung wohlplatzierter Gesangsdarbietungen flogen und tanzten neben der Athener High Society auch Elfen, Amazonen und ein verwunschener Esel über die Bühne, die dank der bildreichen Sprache Shakespeares mit ganz wenigen Requisiten daherkam.
So bleibt dieser Abend für alle ein unvergessliches (open) Airlebnis und eine authentische Erfahrung ähnlich der der Groundlings in London’s Globe, die im nicht überdachten Bereich ebenfalls stets Wind und Wetter ausgesetzt waren.
