• Freiherr-vom-Stein-Schule _
  • News & Termine _
  • News & Archiv _
  • News

| von Tara-Yasmin Heil

Sprachgenies auf Weltreise – Meine unvergessliche Teilnahme an der Internationalen Linguistik-Olympiade

Knifflige sprachliche Rätsel, interkultureller Austausch und ein unvergessliches Abenteuer – die Internationale Linguistik-Olympiade 2024 in Brasília brachte talentierte Schülerinnen und Schüler aus über 40 Ländern zusammen. Neben dem anspruchsvollen Wettbewerb standen kulturelle Erlebnisse und neue Freundschaften im Mittelpunkt. Ein besonderes Highlight: Zum ersten Mal in der Geschichte der deutschen Teilnahme wurde ein Team mit einer Honourable Mention ausgezeichnet.

Sprachgenies auf Weltreise

Im Juli 2024 fand die Internationalen Linguistik-Olympiade in Brasília statt. Aus über 40 Ländern wurden Delegationen von bis zu acht Schülerinnen und Schülern entsandt, um sowohl in Teams als auch individuell gegeneinander anzutreten und bei einer Reihe anspruchsvoller Aufgaben sowohl ihre sprachwissenschaftlichen Kenntnisse als auch ihre Fähigkeit zum logischen Denken unter Beweis zu stellen.


Auch mir gelang es – sehr zu meiner Freude – mich im Laufe der drei Runden der deutschen Linguistik-Olympiade (DOL) für einen Platz in einem der beiden von Deutschland aufgestellten Teams zu qualifizieren. Schon von Beginn an bestand kein Zweifel, dass sich die sehr weite Anreise gelohnt hatte, und auch jetzt denke ich noch oft an diese außergewöhnlich bereichernde Zeit zurück. Während der neun Tage der Olympiade gab es praktisch durchgängig Gelegenheit zur Erweiterung des eigenen Horizonts und zu intensivem interkulturellem Austausch mit anderen Schüler:innen, die meine Begeisterung für Sprachen teilten.
Das breit gefächerte Rahmenprogramm zielte auch darauf ab, uns die brasilianische Kultur und Geschichte näherzubringen. Unter anderem konnten wir in einer Reihe von Workshops sowohl moderne als auch historische brasilianische Tänze lernen, auf einer Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark die Itiquira-Fälle bewundern und uns am Memorial of Indigenous Peoples mit der Geschichte der indigenen Kulturen in Brasilien auseinandersetzen. Ein Highlight der Reise war außerdem der Tag, an dem unsere Delegation zu einem Besuch in der deutschen Botschaft eingeladen wurde, um dort über die Linguistik-Olympiade zu sprechen – es war eine tolle Erfahrung, dort mit so viel Interesse empfangen zu werden.

Neben all diesen spannenden Erlebnissen stand natürlich auch der Wettbewerb selbst im Fokus. Die endgültige Platzierung in der Olympiade wurde im Rahmen einer mehrstündigen Klausur, die jeder selbst bewältigen musste, sowie einer in Vierergruppen zu lösenden Teamaufgabe ermittelt. Zweifellos stellten die anspruchsvollen Aufgaben alle vor mehr oder weniger große Herausforderungen, aber ich hatte dennoch sehr viel Spaß beim Knobeln.
Im Allgemeinen beruhen die Aufgaben der Linguistik-Olympiade auf einem Datensatz einer zuvor völlig unbekannten Sprache, aus dem man im Folgenden strukturelle Regeln ableiten und anwenden muss, etwa in Form von Übersetzungen und Erklärungen bestimmter grammatischer Phänomene oder semantischer Zusammenhänge. Das Format ist gerade deshalb so herausfordernd und spannend, weil Kompetenzen aus verschiedenen Fachgebieten mit einfließen – ein Interesse an Fremdsprachen trägt natürlich stark dazu bei, sich für das Thema begeistern zu können, doch ein hohes Maß an logischem Denken ist ebenso Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme. Wer sich auch einmal daran versuchen möchte, findet auf https://linguistikolympiade.de/ sowohl zahlreiche Beispielaufgaben als auch Informationen zum Wettbewerb.
Auf eine aufregende Woche voller neuer Eindrücke folgte am Ende der IOL eine feierliche Preisverleihung, bei der mein Team sogar als erstes deutsches Team in der Geschichte der IOL mit einer Honourable Mention ausgezeichnet wurde – eine Leistung, auf die wir natürlich alle sehr stolz waren!

Im Anschluss an den Wettbewerb verbrachten wir, die aus Deutschland angereisten Teilnehmenden, noch ein paar zusätzliche Tage in Rio de Janeiro, bevor es schlussendlich zurück nach Hause ging. Die Erfahrungen, die ich in Brasilien machen durfte, hatten jedoch weit über den Wettbewerb hinaus Bestand – neue Kontakte wurden geknüpft, und meine sowieso schon vorhandene Begeisterung für Fremdsprachen und Sprachwissenschaft steigerte sich um ein Vielfaches. Nach dieser überaus bereichernden und intensiven Zeit kann ich allen Interessierten nur ans Herz legen, selbst ihr Glück bei der Linguistik-Olympiade zu versuchen!


Hinweis: Die im Artikel verwendeten Bilder dürfen wir mit freundlicher Genehmigung unter Verweis auf die Website des Veranstalters nutzen: https://linguistikolympiade.de

Zurück

DELF DALF eDELEMINTCERTI LINGUA

TOP