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Steinschüler gestalten Gedenkfeier im Vonderau Museum

Am 9.11.2013 jährten sich die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht zum 75. Mal. Aus diesem Anlass schloss sich an die jährlich stattfindende Gedenkstunde für die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger an der ehemaligen Synagoge eine Veranstaltung in der Kapelle des Vonderau Museums an, die von fünf Steinschülerinnen und Steinschülern mitgestaltet wurde.

Hierzu schreibt die Fuldaer Zeitung am 11.11.:

Es war eine ungewöhnliche Geschichtsstunde! In der übervollen Kapelle des Vonderau Museums informierten  fünf Schülerinnen und Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule über die Reichspogromnacht in der Barockstadt, aber auch über das gesamte Jahr 1938. Nach einer Textvorlage von Dr. Michael Imhof hatte das Team gemeinsam mit den Pädagogen Judith Winkelbach und Thomas Manderscheid die Thematik als „Lesedrama“ aufbereitet. So konnten Julian Bayas, Johanna Günkel, Niklas Klüh, Alexander Manderscheid und Franziska Staubach, unterstützt von einer Powerpoint-Präsentation, die rechtliche und existentielle Strangulation der jüdischen Mitbürger bis hin zum 9. November dem Publikum vor Augen führen. „Fulda ist noch nicht judenfrei!“, meldete die gleichgeschaltete Fuldaer Zeitung am 28. Oktober 1938. Und nicht nur Fulda. Von Nordhessen her zog der vom Nazi-Regime angestachelte so genannte Volkszorn auch nach Fulda. Da wurde berichtet von
eingeschlagenen Schau- und Wohnungsfenstern, von Friedhofsverwüstungen und Terror aller Art. Aussagekräftige Fotos, Skizzen, Tabellen und andere Belege verschafften einen bedrückenden Einblick in das Unrecht, das den Juden angetan
wurde. „Wann brennt es bei Ihnen?“, wurden von „Oben“ die wohl etwas unentschlossenen Fuldaer Provinz-Nazis  gefragt, die sich schließlich zu ersten Brandversuchen bewegen ließen und später dann höchst erfolgreich waren.

Ausführlich gingen die Nachwuchshistoriker auf  Details ein, auf die Schuldigen und die Mitschuldigen, deren Tun nach dem Krieg von Gerichten untersucht worden war. Augenzeugen berichteten von massiver körperlicher Gewalt gegen Menschen
jüdischen Glaubens. Von denen wurden 73 Männer 97 in Fulda verhaftet und 73 von ihnen in Lager gebracht. Die Verlesung der Namen der Deportierten war eine würdige und ergreifende Verneigung vor den Geschundenen und zugleich Höhepunkt einer nicht alltäglichen Veranstaltung.        

 

Fotos: Helmut Abel

 

Ein herzliches Dankeschön den Schülerinnen und Schülern, Frau Winkelbach und Herrn Manderscheid für ihr besonderes Engagement.

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