Theaterabend der Steinschule
Über den Theaterabend der Steinschule am 11.7.2015 berichtet die Fuldaer Zeitung am 14.7.2015:
Mit einem vierteiligen Theaterabend demonstrierte die Freiherr-vom-Stein-Schule eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert das Darstellende Spiel an dem Fuldaer Gymnasium hat. Insgesamt 59 Schüler zeigten in der Aula mehrere Eigenproduktionen zu den Schwerpunkten Märchen, Sagen, Träume und Fantasien.

Eröffnet wurde der Reigen der Darbietungen mit „Zeitdiebe“, einer freien Anlehnung an Michael Endes Buch „Momo“. In den Fokus stellten die zehn Mitglieder der Mittelstufen-Theater-AG unter der Leitung von Susanne Altinbas die Frage, wie unterschiedlich die menschen mit der Lebenszeit umgehen, die ihnen vorgegeben ist.
In der Geschichte von Momo, geht es um ein Mädchen, das durch seine besondere Wesensart ihren Mitmenschen zeigt, wie sie ihr eigenes Denken und Handeln reflektieren und ändern können. Eine besondere Note erhielt die Inszenierung durch die Mitwirkung des Unterstufen- und Mittelstufenchors (Leitung: Dorothea Mihm), der mit Songs zum Thema Zeit einen stimmungsvollen Soundrack live bietet.
„Beim luciden Träumen weiß der Träumende, dass er träumt. Durch dieses Bewusstsein kann er dann frei entscheiden, was im Traum passiert“, so sagt es die Psychologin Brigitte Holzinger. Mit Theaterlehrerin Judith Winkelbach gelang es dem Kurs Darstellendes Spiel 10 die Sonderform des „Klarträumens“ als fantasievolle Handlung zu beschreiben. Die Rolle der Träumerin Lia war zwei Personen zugewiesen. Die eine Akteurin war in die Wirklichkeit eingebunden, während die andere in Traumwelten mit ungewöhnlichen Bildern, Geräuschen und Rhythmen versank. Auch hier gab es einen Soundtrack - live auf der E-Gitarre.
In die Götterwelt der alten Griechen ging es nach der Pause mit dem Prometheus-Pandora-Projekt, einer „mythologischen Eigenproduktion“, erarbeitet im Kurs Darstellendes Spiel Kurs 10 mit Stefanie Kraemer. Hier sind die Götter – natürlich in antike Gewänder gehüllt – Menschen wie du und ich, denen der Götterbote Hermes (Ähnlichkeiten mit einem Paketdienst gleichen Namens sind gewollt) bringt, was die Herren so alles bestellt haben.
Götter brauchen Menschen, also werden sie erschaffen, doch entwickeln sie sich aber ganz anders, als die Schöpfer erwarten. Das führte zu wuchtigen Konflikten (und schönen Bildern), wenn die Parteien sich gegeneinander stellten. Untermalt wurde das von einem tollen Soundtrack und aufgelockert durch Surtaki-Sequenzen. Dennoch hat die Inszenierung nicht unterschlagen, was der problemgeladene Stoff vorgibt. Denn am Ende heißt es: „Und wo bleibt die Hoffnung?“
Eine Art Märchenverwirrspiel mit dem Titel „Märchen – suche Baby, Königskind“ präsentierte die Theatergruppe der Klasse 9 und Oberstufe (Leitung: Judith Winkelbach). Auf dem Programmzettel heißt es: „Marie findet sich in einer Märchenwelt wieder, die sich der Tradition verpflichtet fühlt, aber auch ganz neue Wege geht.“ Und fröhlich tönte es danach auf der Bühne: „Heute back ich, morgen brau ich, und übermorgen bestell ich der Königin ihr Kind – bei Amazon!“
Danach begann ein heiter-ironisches, oft surreales Bühnenspektakel, wenn sogar der Tod dem Dornröschen seine Liebe gesteht.