Vom-Stein-Gymnasium präsentierte Lernplattform
FULDA Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hat eine Alternative zum herkömmlichen Unterricht gefunden: Auf der Didacta, der Bildungsmesse in Köln, stellten sowohl Lehrer als auch Schüler des Fuldaer Gymnasiums die multimediale Lernplattform Edunex vor.
Die Bildungslandschaft in Deutschland ist momentan im Umbruch: Immer mehr Schulen verabschieden sich vom typischen Frontalunterricht und der traditionellen Wissensvermittlung – modernes Lernen ist angesagt. Mit der Lernplattform Edunex bauen Lehrer über den Computer Lerninhalte in den Unterricht ein und stellen eine Verzahnung von technisch Machbarem und pädagogisch Sinnvollem her. 600 Modellschulen testen derzeit die E-Learning-Plattform, die vom Unternehmen T-Systems als Entwickler in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Hessens programmiert und bereit gestellt wird.
Auch das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Fulda zählt dazu. Die Bildungsplattform wird in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Chemie eingesetzt und macht die Schulstunden erlebbar. „Es ist abwechslungsreich und das motiviert zum Lernen.“ Die 17-jährige Hella Franke besucht die zwölfte Klasse des Gymnasiums und testete bereits im Englisch-Leistungskurs das Programm. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hatte jetzt sogar das Privileg, auf der Didacta – Deutschlands größter Bildungsmesse – in Köln die E-Learning-Plattform zu präsentieren. Lehrer und Schüler zeigten live und in Farbe, wie individuelles Lernen und Lehren neuen Spaß am Pauken bringt. So verlagerten die Lehrer und Koordinatoren Clemens Groß und Dieter Umlauf das Klassenzimmer für einige Schüler der Klassen 5, 11 und 12 spontan in die Kölner Messehalle.
Kritiker und Befürworter
Bei ihrem fünftägen Aufenthalt bewiesen die Vertreter des Gynasiums im Live-Unterricht am Messestand, dass der Umgang mit Edunex funktioniert. Hella Frauke war mit an Bord: „Ich war aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwartet. Aber dann machte es richtig Spaß, den Zuschauern zu demonstrieren, wie wir lernen.“ „Geboten wurden keine inszenierten ‚Unser-Lehrer-Doktor-Specht‘ Stunden , sondern ‚business as usual‘.“ erklärt Umlauf und fügt hinzu, dass zahlreiche Anbieter derzeit den Markt mit mehr oder weniger guten E-Learning-Modellen überschwemmen. Das rufe sowohl Kritiker als auch Befürworter der neuen Medien auf den Plan, die eifrig über den pädagogischen Sinn und Unsinn der Lernsysteme streiten. „Was bisher fehlte, war eine Abstimmung der Inhalte und eine praxistaugliche Konzeption, die im Unterricht einsetzbar ist – Edunex macht es möglich.“ sagt Dieter Umlauf. Der Auftritt auf der Bildungsmesse sei ein Beitrag dazu, mehr Befürworter zu gewinnen.
Dies sei nach Umlaufs Einschätzung gelungen, da vor allem die Schüler während der Stunden sowohl mit ihrem Bildungsstand als auch mit ihrer technischen Kompetenz im Umgang mit Edunex sämtliche Kritiker beeindruckten konnte.
Von unserem Redaktionsmitglied
Helena Sauer



