Workshop: Das Schreiben und andere Abenteuer
FULDA Die Mediothek der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda wurde am Donnerstag für dreieinhalb Stunden zur Kreativwerkstatt.
Denn einige Schüler der Jahrgangsstufe sechs wurden bei einem Workshop von Autorin Christina Bacher in die Geheimnisse des Krimischreibens eingeweiht. Es ist mucksmäuschenstill in dem großen Raum in der obersten Etage des Gymnasiums. Die hochmotivierten Schüler sitzen konzentriert in Kleingruppen und überlegen, welche Handlung am besten wäre... Darunter auch Valentina Schott, die mit ihrer Kurzgeschichte „Geldgift“ den Krimiwettbewerb gewann. Diese Geschichte erstaunte nicht nur ihre Lehrer, sondern auch die Autorin Christina Bacher, denn sie sei „außergewöhnlich“ – vor allem für eine Schülerin einer sechsten Klasse, so die Schriftstellerin.Schon zu Beginn der Begegnung begeisterte die Autorin Christina Bacher gekonnt die Sechstklässler der Freiherr-von-Stein-Schule mit ihrer Lesung. Spannung lag in der Luft. Auch die Schriftstellerin bemerkte die auf sie gerichteten leuchtenden Augen. Doch dann endete die Leseprobe, und sie erklärte ihrem interessierten Publikum die Grundbegriffe des Schreibens. Auch zu Valentinas „Geldgift“ gab die Autorin Tipps. Die Kinder wurden je nach Wunsch in verschiedene Gruppen aufgeteilt: Die einen wurden dazu angeregt zu „plotten“, also eine Handlung zu erfinden. Die anderen kamen schon vor der Pause mit eigenen Ideen zu ihr und fragten aufgeregt, ob und wann sie anfangen könnten, selbst zu schreiben.
Christina Bacher erzählte den Schülern zudem, dass sie Germanistik und Europäische Ethnologie studiert hatte und ein Volontariat in einem Verlag absolvierte. Sie organisierte beispielsweise Lesereisen, verfasste Klappentexte und vermarktete Bücher, bevor sie selbst ihren Traumberuf ausüben konnte. Schon in der dritten Klasse kam sie mit der Serie „Kurzel-Murzel“ ihrem Wunsch zu schreiben Stück für Stück näher, und ihre Mitschüler „abonnierten“ ihre Geschichten. Nach ihrer erfolgreichen „Rate-Krimiserie“, die in der hr2-Sendung „Domino“ gesendet wurde, kam ihr die Idee, die Buchreihe „Bolle und die Bolzplatzbande“ herauszugeben. Mittlerweile, so sagte sie gestern, sei aber nur noch der Freitag ihr „Schreibtag“, denn zwischen der Herausgabe von Zeitungen unter Mitarbeit von Obdachlosen und nierenkranken Kindern, Workshops und Lesereisen bleibe kaum Zeit. Am liebsten schreibt sie übrigens während langer Zugfahrten.
Von unserer Mitarbeiterin
Kristina Fedoreew