Zu Gast in Frankreich - Steinschüler entdecken Straßburg
Pünktlich um 8.15 fuhren wir (25 Schüler der Klasse 9) auf die A 66 Richtung Frankfurt los, von dort aus über die A5 südlich - vorbei an Heidelberg und Karlsruhe. Bei Kehl nahe Offenburg überquerten wir auf der Pont de l’Europe den Rhein und erreichten gegen 12.30 unser Hotel Esplanade in Straßburg.

Nach dem Einchecken machten wir uns auf den Weg zu unserer Führung durch die Altstadt. Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter deutlich verschlechtert. Bei Regen besuchten wir das Straßburger Liebfrauenmünster (la Cathédrale Notre-Dame) auf der Grande-Ile, das 2015 sein 1000jähriges Jubiläum feierte, die Thomaskathedrale (Église Saint-Thomas), dem Protestantische Pendant zum Münster, und anschließend La Petite France, ein südlich der Grande-Ile gelegenes ehemaliges Gerberviertel, das ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt. Dort wurden im späten 15. Jahrhundert Patienten mit der sog. Franzosenkrankheit (Syphillis) behandelt, daher der Name.
Nach einer kurzen Pause und dem Abendessen im Hotel machten wir uns nochmals auf den Weg und nahmen an einer Bootstour auf der Ill rund um die Altstadt bis hin zum Europaviertel teil. Glücklicherweise hatte sich das Wetter im Laufe der letzten Stunden deutlich gebessert und wir konnten die Abendsonne genießen.
Am nächsten Morgen wurden wir von hochsommerlichem Wetter geweckt. Bei 33 Grad waren wir unterwegs auf unserer längsten Ausflugsfahrt Richtung Colmar. Dies ist die drittgrößte Stadt im Elsass. Sie ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe und ihre Museen. Dazu gehört auch das Unterlinden-Museum in den wenigen noch erhaltenen Gebäuden des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters Unter den Linden, errichtet im 13. Jh..
Nach der Führung konnten wir die Stadt auf eigene Faust erkunden, leckeren Flammkuchen essen und uns mit französischen Süßigkeiten eindecken. Auf der Rückfahrt nach Straßburg besuchten wir noch das Schokoladenmuseum Les Secrets du Chocolat in Geipolsheim und nahmen an einer Pralinenverkostung teil. Am Abend ging ein Teil von uns nochmals in die Altstadt von Straßburg, andere zum Orangerie-Park, während sich der Rest im Hotel ausruhte.
Am nachfolgenden Tag fuhren wir nochmals Richtung Süden und besuchten die Haut-Kœnigsbourg, eine zu Beginn des 20 Jh. rekonstruierte Burg im oberrheinischen Graben mit einer strategisch sehr wichtigen Lage. Sie reicht in ihrer Geschichte bis ins 8. Jh. zurück. Dort nahmen wir an einer sehr interessanten Führung teil.
Gestärkt von Würstchen und Baguette besuchten wir anschließend eine Freivogel-Flugschau bei einer Burgruine, nur 15 Fahrminuten von Haut-Kœnigsbourg entfernt. Es war eine beeindruckende Show, auch wenn viele von uns die Art der Vogelhaltung kritisierten.
Weitere 15 Fahrminuten entfernt machten wird dann beim Tierpark Montagne des Singes halt (Affenberg), wo man aus Nordafrika stammende Berber-Affen betrachten kann, die sich ohne Scheu von uns beobachten und füttern ließen.
Nach dem Abendessen im Hotel schauten wir uns im Kino VOX in der Innenstadt Straßburgs die typisch französische Komödie „Venise n’est pas en Italie“ an. Aus uns unerklärlichen Gründen lachten die Franzosen hinter uns deutlich häufiger als wir…
Für den Vormittag des nachfolgenden Tages (4. Juni) war dann eine Schnitzeljagd (Jeu de Piste) im Europaviertel angesagt, organisiert vom Lieu d’Europe. In mehreren Gruppen mussten wir das Europaviertel ablaufen und die vorgegebenen Fragen beantworten.
Zur Mittagspause fuhren wir wieder zurück in die Altstadt und gingen in Kleingruppen essen. Das beliebteste Gericht war natürlich der typisch-elsässische Flammkuchen. Nachmittags besuchten wir dann das Europäische Parlament und erhielten eine Führung im Plenarsaal. Schließlich folgte noch ein Gruppenfoto vor den Flaggen der Mitgliedsstaaten Europas.
Am letzten Tag unserer Reise hatten wir nochmals Gelegenheit, Straßburg in Kleingruppen zu erkunden. Um 13 Uhr ging es dann los zurück nach Fulda, wo wir mit geringer Verspätung gegen 19 Uhr eintrafen.
Es waren sehr schöne und interessante Tage in Frankreich, begleitet von unseren Lehrern Frau Habersack und Herrn Zeidler, geplant von Frau Reith.